Schon seit mehr als 10 Jahren arbeite ich in der Pflege und ich liebe diesen Beruf. Nun ist es aber an der Zeit andere Erfahrungen zu sammeln und dies werde ich in Kenia machen. Schon immer wollte ich nach Afrika um dort ins Gesundheitswesen hineinzuschauen und mitzuhelfen.
Mich nimmt es sehr wunder wie die Infrastruktur ist, wie das System funktioniert und mit wie wenig die Leute in Afrika leben können. Ich freue mich 2 Monate in Kenia genau diese Erfahrungen zu machen und mir viele Eindrücke zu sammeln, aber auch mit meinem Wissen vlt etwas helfen zu können.
Zürich
Nairobi
Damit ich in Kenia einreisen kann, muss ich ein Visa beantragen. Für das Visa muss man mehrere Dokumente zusammen habe, damit man dieses nachher beantragen kann. Da mein alter Pass nicht auch nicht mehr länger als 6 Monate nach der Einreise gültig gewesen wäre, musste ich ebenfalls noch einen neuen Reisepass machen.
Ich musste mehrere Impfungen machen. Dafür habe ich mich im Tropeninstitut beraten lassen. ich musste folgende Impfungen machen: Hepatitis A, Gelbfieber, Tollwut, Polio, Meningokokken. Die Typhus Impfung muss ich ebenfalls noch machen, jedoch kann ich diese 2 Wochen vor Abreise schlucken, da dies 3 Kapseln sind, welche man mit je 1 Tag abstand schlucken muss. Tetanus musste ich nicht auffrischen, da diese noch aktuell ist.
Aktuell gibt es keine ausserordentliche Einreisebestimmungen, wie noch zu Zeiten als man noch Covid geimpft sein musste oder einen Test vorweisen musste. Man benötigt einfach das Visa. Ohne Visa kann man nicht einreisen.
Vor der Abreise war mir wichtig, dass ich meine wichtigsten Personen in meinem Umfeld nochmals sehen konnte. So habe ich schon Mitte Oktober begonnen, nochmals so viele Kollegen/innen & Familie nochmals zu treffen. Auch war mir wichtig, dass letzte Wochenende bevor ich mich auf den Weg nach Kenia machte, ganz allein meinem Freund zu wittmen, da wir uns doch eine ganz Weile nicht mehr sehen.
Ich habe auf der Notfallstation des Inselspitals eine Spendenaktion ins Leben gerufen und werde deshalb sehr viele Spenden wie Kleider, Spielsachen ect. mit nach Kenia bringen können. Die Spendenaktion ist auf dem Notfall auf sehr grosses Interesse gestossen.
Gleichzeitig habe ich natürlich noch mein ganzes Gepäck dabei. Über Schuhe, Sportkleidung, normale Kleidung, Toilettenartikel ect.
Ich freue mich sehr hinter die Wände von Kenia zu schauen, ihre Lebensweise und Kultur kennen zulernen. Mit ihnen zu leben und auch mit ihnen Weihnachten zu feiern. Aber auch im Spital, Kinderheim, Schule mitzuhelfen und sie mit meinem Wissen, meinen Kompetenzen zu unterstützen.
Angst ist vielleicht das falsche Wort. Ich habe keine Angst vor meiner Reise nach Kenia, jedoch habe ich sehr grossen Respekt vor dem ganzen. Es nimmt mich extrem Wunder was diese 2 Monate im Hilfsprojekt mit mir machen werden, wie werden sie mich verändern, werden sie mich überhaupt verändern?
Meine Vorstellung von diesem Abenteuer ist, dass ich nach Kenia fliege und dort in einem Spital mithelfen kann/darf. Ich werde schöne Dinge erleben und aber auch weniger schöne. Ich bin gespannt wie die in Kenia ihren Alltag im Spital, abr auch sonst verbringen.
Ich bin mit der Turkish Airway geflogen, via Istanbul. Da es am Tag meiner Abreise in der Schweiz schneite, herschte dementsprechend grosses Flugchaos. Dies führte dazu, dass ich meinen Fkug in istanbul verpasste. DIE Fluggesellschaft hat mit dann aber ein Hotel offeriert. Sprich ich bekam 24h Istanbul geschenkt. Beide Flüge waren sehr ruhig und angenehm. Da der zweite Flug erst am Abend war, konnte ich während dem Flug noch ein wenig schlafen.
Abgesehen davon, dass man etwas Zeit benötigt an der Passkontrolle in Nairobi gab es keine Probleme bei der Einreise. Da sie nur 2 Schalter offen hatten für internationale Gäste. das Visa wurde bereits in Zürich und Istanbul kontrolliert. Daher hatte ich da keine Angst, dass ich in Kenia nicht hinein komme.
Wegen der Verschiebung der Ankunft um 24h Stunden, hatte ich breites vor Ankunft Kontakt mit Joshua, dem Fahrer. Bei Ankunft hat er mir geschrieben er er warte draussen - wo er dann auch mit einer selbstgezeichneten Zeichnung stand.
Ich wurde sehr herzlich und offen empfangen. Alice stand extra für mich auf und mir nach den Wlan direkt das Zimmer gezeigt, wo ich mich noch ein wenig hinlegen konnte, bevor ich abgeholt wurde für die Citytour.
Die ersten 4 Wochen bin ich bei Alice und ihren Jungs zu Hause. Es ein Hausteil, dass von ihnen gemietet wird. 3 Stöckig. Unten befindet sich die Küche und die "Stubä". Im 1 Stock sind die Zimmer der Volunteers. Ich teile mir zu Beginn ein Zimmer mit 2 anderen Frauen. Das Zimmer hat ein eigenes Bad, was super ist. Im 2. Stock war ich nie, aber es hat sicher Schlafzimmer. Am ersten Morgen hatte ich eini kalte Dusche, aber nur weil ich nicht wusste, wie ich den Boiler einstelle.. d Gastfamilie kocht meistens Kenianisch. Deshalb gibt es meistens Reis oder Ugali. Ab und zu gibt es aber aich Spagetthi oder Kartoffelnstampf
Nach den 4 Wuche reise ich nach Virhembe, in ei sehr kleines Dorf unweit von Kakamega. Da lerne ich das richtige Kenialeben kenne - Stehklo, kein fliessend Wasser, keine Dusche ect. Jedoch gewöhne ich mich sehr schnell daran und möchte am Ende gar nicht gehen. Byfried, meine neue Gastmutter lernt mir das kenianische Kochen auf Kohle / Gas, nimmt mich mit aufs Feld ect.
Leider läuft den ganzen Tag der Fernseher und die Gastfamilie ist sehr oft am Laptop um die Schule zu organiseren. Für das Frühstück merke ich schnell, dass ich mich selbst darum kümmern muss, da nicht wirklich Frühstück vorhanden ist - es sei denn du möchtest jeden Tag getoastetes leeres Toastbrot essen.
In Virhembe gibt es tgl weisses Toastbrot mit Butter zum Frühstück, was mit der Zeit sehr öde ist..
Zu beginn habe ich Mühe mich mit Alice anzufreunden, finde es sehr schwierig wie ich sie nehmen muss.. si kann vor über euphorisch bis zu sehr bossig sein.. mit der Zeit, geht es aber immer besser und unterdessen verstehe ich mich sehr gut mit ihr. Sie hat mich richtig ins Herz geschlossen ( glaube ich zumindest) die Jungs - sind im gleichen Alter wie ich. Lorenz wohnt direkt hinter dem Haus in einem separatem Hausteil. Willy und Steve leben im Haus. Vorallem Steve ist so zu sagen immer zu Hause. Ich frage mich was er den ganzen Tag macht. Willy arbeitet ebenfalls in der selben Schule wie Alice.. die Jungs sind super lieb und kochen seehr oft für mich.
Die Gastfamilie in Virhembe ist so herzlich! Ich liebe sie, bis auf den Vater - bin ich nicht so warm geworden mit ihm. Konnte nicht verstehen warum er nach dem Essen den Teller nicht selber in die Küche bringen konnte.. seit typisch Kenianer.
Die ersten 4 Wochen war ich in Nairobi im Mikulinzispital. Dies ist ein kleineres Privatspital. Es ist ein 3stöckiges Spital. Notfälle kommen keine rein, es ist mehr wie eine Hausarztpraxis. Wenn es dem Patienten aber schlecht geht, wird er aufgenommen. Leider lauft nicht so viel, so dass es oft langweilig ist. Im Spital in Virhembe läuft deutlich mehr und werde ich sehr gut integriert, ich helfe überall mit wo ich kann. Die Visite wird immer auf Englisch gehalten.
In beiden Spitälern wird sehr viel Wert auf den Glauben gelegt - so wird in beiden Spitälern morgens gebetet.
Desinfektionmittel! In beiden Spitälern habe ich nie Händedesinfektionsmittel gesehen. Was mich dazu gebracht hat, nach meinem ersten Arbeitstag im Supermarkt ein Desinfektionsmittel zu kaufen.
Auch fehlt mir teilweise die Empathie den Patienten gegenüber. Auch wenn ich Kisuahli nicht verstehe, chan ich teilweise anhand der Tonlage und der Mimik erahnen, das sie nicht gerade nett sind. Leider muss ich auch zusehen, wie die Patienten im Gesicht "Tätschälät" werdet.
Ich werde von beiden Teams gut aufgenommen, jedoch fühle ich mich in Virhembe wohler. Die Pflegenden in Nairobi waren teils sehr forsch und fordernd. Vielleicht ist das aber auch eher ihre Mentalität.
Das Team in Virhembe merkt man, dass sie ursprünglich ein Volunteerprojekt waren.. sie sind wie eine eingeschweisste Familie.
In meiner Freizeit, schaue ich das ich immer mal wieder etwas sportliches mache.. in Nairobi sind dies Workouts zu Hause. In Virhembe wechsle ich ab, entweder Workouts mit den Kids oder ich gehe joggen.
Da gibt es sehr viele.. in Nairobi sind es sicher die grünen Pärke, damit man raus kommt aus dieser lauten, dreckigen Stadt.
In Virhembe ist der Regenwald ein grosses Highlight. In welchem man einen wunderbaren Spaziergang machen kann und dabei einiges über den Wald lernen kann und dabei noch Tiere beobachten kann.
Natürlich habe ich die freien Wochende und auch die Wechsel zwischem dem Projekt sinnvoll genutzt um das Land noch mehr zu erkunden.
In Nairobi bin ich meistens mit Bolt oder Uber unterwegs. Der Arbeitsweg von 40min ins Spital nehme ich morgens jeweils zu Fuss in Angriff.
In Virhembe selber brauche ich keine Fortbewegungsmittel, das alles zu Fuss erreichbar ist. Wenn man aber nach Kakamega will, nimmt man ein Bodaboda und macht sich auf eine abenteuerliche Fahrt gefasst.
Da ich eine Kenianische SIM habe, ist das mit dem Internet kein so grosses Problem. Klar gibt es Tage wo die Verbindung nicht so gut ist. Aber grundsätzlich habe ich überall Netz. Klar hat man aber in Restaurants oder bei Alice zu Hause mit Wlan besseren Empfang.
Ich habe den Abend in der Geco Bar in Nairobi sehr genossen..es ich eine Bar/ Restaurant mit Live Musig. Sehr gemütlich eingerichtet und einfach eine gute Atmosphäre. Aber auch die Herobar mit ihrer Tollen Aussicht ist super.
Das Meer.. jedoch ist dass werder in Nairobi noch in Virhembe vorhanden.. daher kann man hier nicht so gut Baden. Klar gibt es Spa's und Hotel mit Pool, jedoch habe ich diese nicht getestet.
Jedoch ist das Meer am Dianibeach seehr empfehlenswert. Ich habe die Festtage genutzt und bin für 4 Tage an den Strand geflogen.
Ab besten sind die kleinen lokalen Restaurants, welche aber gut besucht sind. Anfangs habe ich Ugali gegessen, damit ich etwas gegessen habe, mittlerweile bin ich soweit, dass ich es sogar bestelle. Das Lokale, tradtionelle Essen schmeckt einfach am besten. Ind Virhembe gibt es oft Fisch, da der Lake Victoria sehr nah ist.
Während meinen 2 Monate als Hilfsprojekt habe ich sehr viele Blutentnahmen gemacht, Zugänge gelegt und Kleinkinder geimpft und die Grösse und das Gewicht genommen. Ich habe bei einer Zirkumzision und bei einem Kaiserschnitt assistiert, habe in der Spitalküche Sukuma wiki geschnitten, Gazen zusammengefaltet und Papierblätter gestämpfelt. Ich konnte mit auf einen Hausbesuch zur Pflege eines chronischen Ulkus bei DM und unterstütze die Volunteers beim Jiggertreatment.. ich habe das Kinderzimmer neu gemalt und Mikroskopplättli gewaschen - ich habe da Hand angelegt wo etwas zu tun war.
Ob meine Erwartungen erfüllt wurden ist sehr schwirig zu sagen, denn ich bin nicht wirklich mit vielen Erwartungen gegangen. Da vorallem die ersten 4 Wochen nicht sehr viel lief und die Organisation in Kenia zuerst nicht gross darauf reagierte -- ganz nach pole pole-- habe ich das Gefühl nicht die ganze Zeit richtig ausgenützt zu haben.. aber alles in allem war es eine sehr tolle Erfahrung und ich bereue es keine Sekunde, dieses Abenteuer eingegangen zu sein.
Ich nehme sehr viele Erfahrungen mit nach Hause. Diese sind nicht nur positiv, sondern leider auch negativ. Nach diesen 2 Monaten, sehe ich unsere Lebe zu Hause jedoch mit ganz anderen Augen. Wir können uns so glücklich schätzen in der Schweiz zu leben und meist nur mit "Luxusproblemen" konfrontiert zu werden. Wann habe wir uns das letzte mal Sorgen machen müssen wegen sauberem Wasser zum trinken. Ich bin sehr Dankbar zu Hause mein ZuHause nennen zu können..
Ich habe während meines Projektes sehr viele Parallelen gesehen. So sind die Handlungen wie Blutnehmen, Medikamente verabreichen, Zugänge zu legen, der Klinkalltag sehr ähnlich wie zu Hause. Doch aber merkt man, dass wir deutlich vorgeschrittener sind was die Technik anbelangt - so bekommen schwangere zu Hause regelmässig ein Ultraschall und bei der Geburt wird das CTG angelgt. Hier in Kenia, ist es ein Wunder wenn sie überhaupt ein US Bild haben und die Herztönt werden mit einem Foetoskop kontrolliert.. oder aber auch hier in Kenia muss man zu erst bezahlen, bevor man überhaupt den Doktor sieht - gedanken die wir uns zu Hause gar nicht machen müssen...
Ich war sehr überrascht über die MutterKindKlinik die in beiden Spitälern vorhanden war. Die Mütter müsses jeden Monat zur Kontrolle - erscheinen sie nicht, werden sie telefonisch kontaktiert (sofern ein Telefon vorhanden ist). Die Kinder müssen ebenfalls monatlich zur Kontrolle und werden komplett durchgeimpft. Hier in Kenia ist es obligatorisch, das die Kinder geimpft werden, nicht wie bei uns.
Obwohl hier langsam aber auch der Computer die Dokumentation übernimmt - wird immer noch alles von Hand notiert - da sehr häufig doch der Strom ausfällt.
Der Umgang mit den Patienten fand ich nicht immer freundlich, habe meist zwar nicht verstanden was sie gesagt haben, aber anhand vom Tonfall und der Reaktion des Patienten konnte ich es erahnen.. das Schmerzmanagement hier ist sehr schlecht.. die Patienten erhalten sehr wenig Analgesie.. sei es zur Zirkumzisiom, Verbandswechsel bei Verbrennung oder bei Geburt... wenn die Patienten vor Schmerz schreien oder sich bewegen wollen, wird ihnen gesagt si sollen nicht schreien... wie gerne hätte ich etwas Fenta verabreicht - auf die Frage weshalb sie nicht gegen die Schmerzen geben sondern die Patienten eher quälen: es sei Tradition, sie seien anders als wir und Geld.