Mit einer guten Freundin mache ich mich auf den Weg nach Kenia. Unsere Reise beginnt am 03.07.2025. Wir fliegen abends von Genf nach Addis Abeba und nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Nairobi. Am darauffolgenden Tag treffen wir am Flughafen in Nairobi ein.
Ich habe mir vorgenommen die Kultur und das Leben der Menschen in Kenia kennenzulernen. Wir nehmen an einem Schulprojekt teil. Ich bin gespannt, wie das Schulsystem in Kenia aufgebaut ist und welche Unterschiede es gibt.
Genf
Nairobi
Vor der Reise musste ich ein Visa beantragen. Von Supernurse habe ich alle notwendigen Daten erhalten, um das Visa übers Internet zu bestellen. Dies funktionierte problemlos und am nächsten Tag erhielt ich das Visa direkt.
Wir waren bei einem Tropenarzt, um uns über die nötigen Impfungen aufzuklären. Schlussendlich mussten wir uns gegen Gelbfieber & Hepatitis A impfen. Zusätzlich konnte man sich gegen Tollwut impfen lassen. Wir haben uns jedoch dagegen entschieden. Um sich vor Malaria zu schützen, hat uns der Arzt Tabletten zur Prophylaxe verschrieben. Diese mussten wir einnehmen, wenn wir uns in Malariarisikogebieten aufhielten, sowie zusätzlich eine Woche danach.
Um nach Kenia zu reisen, benötigt man ein gültiges Visa. Man darf es nicht zu früh anfordern, da der zeitliche Rahmen des Visas nur begrenzt gültig ist. Ansonsten gibt es zurzeit keine weiteren Einreisebestimmungen.
Da ich nach der Reise eine neue Stelle antreten und umziehen werden, war mir wichtig, dass für die neue Stelle und Wohnung alles geregelt ist und ich den Kopf in Kenia frei habe und die Zeit voll und ganz geniessen kann.
Ich habe die wichtigsten Medikamente, Hygieneartikel & luftige, lockere Kleidung eingepackt. Für die Kinder in der Schule haben wir zudem Schul- & Bastelmaterial, sowie kleine Spiele mitgebracht. Zusätzlich habe ich noch Geschenke für die Gastfamilie eingepackt.
Am meisten freue ich mich, neue Menschen und deren Kultur kennenzulernen. Ich freue mich auf die Arbeit mit den Kindern und den Einblick in ihren Schulalltag. Zudem bin ich gespannt auf das Land Kenia und seine Landschaften und Tiere.
Grundsätzlich habe ich keine Angst. Sicherlich bin ich jedoch froh, wenn wir die lange Reise gut überstanden haben, alles geklappt hat und wir endlich unsere Gastfamilie kennenlernen. Ich denke, der Rest ergibt sich dann von allein.
Ich habe keine spezifischen Vorstellungen oder Vorurteile und lasse mich gerne von den Leuten in Kenia und deren Leben überraschen. Die Reise nach Kenia wird sicherlich eine sehr interessante Erfahrung werden.
Alles in allem verlief der Flug gut. Wir starteten in Genf und flogen über Nacht zuerst nach Addis Abeba. Nach einem etwa sechsstündigen Zwischenhalt flogen wir weiter nach Nairobi. Die gesamte Reise dauerte 24 Stunden.
Es gab keine Schwierigkeiten. In Kenia musste man den Impfpass mit der Gelbfieberimpfung, sowie das Visum vorweisen. Anschliessend wurde ein Foto und Fingerabdrücke von allen Fingern gemacht. Zum Schluss wurden die ins Land gebrachten Koffer durchsucht. Alles verlief jedoch reibungslos.
Maurice, unser Fahrer von der Partnerorganisation, wartete pünktlich vor dem Flughafen auf uns. Er schickte uns zudem ein Selfie, sodass wir ihn erkannten und wussten, was er für Kleidung trägt. Da wir ihn nicht auf Anhieb fanden, teilten wir ihm das Terminal mit und er kam direkt auf uns zu.
Die Menschen in Kenia sind sehr herzlich. Sie begrüssen dich liebevoll und heissen dich herzlich willkommen in Kenia. Auch unsere Gastmütter, Cécilia und später Angela, waren ebenfalls sehr lieb. Sie haben uns ihr Haus gezeigt und alles für uns getan, damit wir uns wohlfühlten.
Bei unserer ersten Gastmutter Cécilia, bei der wir eine Woche untergebracht waren, hatten wir WLAN, eine warme Dusche und ein grosses Bett, das wir uns teilten. Wenn Cécilia zu Hause war, kochte sie sehr gut.
Bei Angela verbrachten wir dann die zweite Hälfte unseres Aufenthalts. Auch bei ihr gab es WLAN, eine warme Dusche und Moskitonetze. Am besten gefiel mir, dass sie sehr zuvorkommend ist und sich wirklich darum kümmert, dass man sich bei ihr zuhause wohlfühlt. Wenn man irgendwelche Unsicherheiten hat, kann man problemlos auf sie zugehen und sie hilft einem.
Bei unserer ersten Gastfamilie war etwas schade, dass sie die meiste Zeit nicht zuhause war. Da sie weiter weg wohnt, fuhr sie montags früh zu ihrer Arbeit und kam samstagabends wieder nach Hause. Somit waren wir an mehreren Abenden alleine zuhause. Vielleicht hatten wir aber auch einfach Pech, da die Tochter eine längere Zeit in den Ferien war.
Cécilia arbeitet von Montagmorgen bis Samstagabend an einem anderen Ort. Am Samstagabend hat sie je nach dem noch einen Event, da sie DJ ist. Sie hat eine 23-jährige Tochter.
Angela hat Platz für viele Volunteers. Sie ist eine wirklich kenianische Mutter für uns alle. Sie lässt einen auch nicht beim Abwasch helfen, da wir ihrer Meinung nach schon genug im Projekt gearbeitet haben und uns bei ihr zuhause wohlfühlen sollen.
Der Schulleiter Emmanuel ist ein herzensguter Mensch. Er hat die Schule „Better Tomorrow“ gegründet und sorgt sich um das Wohl der Kinder. Die Lehrer sind sehr lieb und haben uns in ihren Schulalltag integriert. Die Kinder sind fröhlich und verspielt. Wenn man morgens ins Klassenzimmer kommt, freuen sie sich und begrüssen einen lautstark.
Einen Tag schnupperten wir in einem kenianischen Spital. Das Team war sehr offen und integrierte uns, indem sie uns die Abläufe erklärten.
In der Schule mangelt es vor allem an Platz und Material. Es gibt Klassen, in denen 45 Kinder in einem kleinen Klassenzimmer sitzen. Platztechnisch können sie nicht alle ein Heft vor sich haben und arbeiten. Zudem fehlen Arbeitsmaterialien, wie beispielsweise Stifte. Zum Unterrichten ist dies herausfordernd, da nicht alle Kinder zeitgleich beschäftigt werden können.
Das Spital war sehr düster und mich schockierte die Hygiene. Die Geräte wurden nicht gut desinfiziert und die Ärzte trugen meist keine Handschuhe oder Masken.
Die Lehrer unterrichten Klassen von der Spielgruppe bis zur 7. Klasse. Sie unterrichten an der Tafel und die Kinder schreiben das Geschriebene ab. Zudem schreiben sie Aufgaben in die Hefte der Kinder und korrigieren diese anschliessend. Zum Teil gibt es Sport- oder Musikaktivitäten, bei denen sich die Kinder bewegen, viel singen und tanzen.
Abends nach dem Projekt war ich oft erschöpft. Häufig habe ich gelesen oder mich mit der Gastmutter ausgetauscht. In unserer Freizeit sind wir auf Safari in Masai Mara, nach Mombasa an den Strand und ins Giraffen Center gegangen.
Am besten gefielen mir die Aktivitäten mit den Tieren. Die Safari war sehr eindrücklich und bot die Möglichkeit, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Zudem ist ein Besuch im Giraffencenter wirklich empfehlenswert. Dort erhält man eine Schale mit Futter und kann die Giraffen füttern. Das macht unglaublich Spass.
Wir haben grundsätzlich Uber verwendet. Aber es lohnt sich, auch mal eine Fahrt in einem „Matatu“ (einem lokalen Sammeltaxi) zu machen. Die laute Musik und der schnelle Fahrstil ist ein Erlebnis. Zudem ist es günstiger als Uber.
Beide Gastfamilien hatten WLAN. Auch im Büro von der Partnerorganisation hatte es WLAN. Wir haben uns zudem eine lokale SIM-Karte gekauft. Diese war sehr günstig (etwa 18 Franken). Darauf hatten wir 17 GB für 3 Wochen, was ziemlich viel ist. Es hätten auch weniger GB gereicht.
Nach dem Projekt oder den Ausflügen waren wir abends meist so müde, dass wir keine Bars besucht haben. Abends waren wir bei unserer Gastfamilie und haben uns für den nächsten Tag erholt. Somit kann ich leider keine Bar empfehlen.
Die beste Bademöglichkeit ist in Mombasa am Strand. Wir waren ein verlängertes Wochenende da. Der Strand ist wunderschön weiss und das Meer sehr angenehm. Zudem kann man mit etwas Glück Schildkröten sehen.
Das beste Essen gab es grundsätzlich bei unserer Gastmutter Angela. Sie kocht wirklich sehr fein und abwechslungsreich. Wir waren nicht in vielen Restaurants. Die beste Pizza gibt es jedoch im PizzaInn.
In der ersten Woche half ich in der „Playgroup“ mit. Die Kinder waren dort drei Jahre alt. Ich spielte mit ihnen, unterstützte die Lehrerin beim Korrigieren der Aufgaben und beim Eintragen der Hausaufgaben und schöpfte den Kindern das Mittagessen auf die Teller. In der zweiten Woche durfte ich bei den älteren Kindern Deutsch unterrichten. Zudem haben wir viel mit den Kindern gespielt.
Da ich im Vorhinein keine grossen Vorstellungen hatte, wurden meine Erwartungen erfüllt. In der Schule konnten wir sowohl mithelfen als auch selbständig unterrichten. Die Zeit am Arbeitsort war sehr eindrücklich - es gab herzerwärmende und sehr berührende Momente. Die Arbeit mit den Kindern war toll, sie haben gut mitgearbeitet und waren sehr interessiert an allem, was wir ihnen beibrachten.
Die Erfahrungen, welche ich in Kenia gemacht habe, werden mir immer in Erinnerung bleiben. Der Leistungsdruck und der Stress in der Schweiz ist oft sehr gross. Ich denke, dass man die kenianische Gelassenheit zum Teil gut gebrauchen kann. Zudem habe ich kleine Souvenirs gekauft.
Ich war erstaunt, wie wenig Ressourcen die Schule tatsächlich hat. Die Kleinen (2,5 - 4 Jahre) sitzen von morgens um 07:20 Uhr bis nachmittags um 15:30 Uhr auf ihren Bänken und bekommen jeweils nur in etwa zwei Aufgaben am Tag. Mit ihnen gehen sie auch nicht nach draussen, da sie laut Lehrerin „sowieso nur umfallen und weinen“. Es war wirklich hart mitanzusehen, wie den Kindern oft langweilig war und sie zum Teil total übermüdet waren.
Mich hat vor allem die Dankbarkeit der Lehrer und Schüler beeindruckt. Auch für kleine Dinge wurde uns mehrfach und grosszügig gedankt. Zum Teil führten sie sogar kurze Tanzaufführungen, Sprüche oder Reden auf, um sich zu bedanken. Zudem war Angela eine herzensliebe Gastmutter, die mir immer in guter Erinnerung bleiben wird. Sie hat alles dafür getan, dass man sich wohlfühlt und war immer für einen da.
Die Aufdringlichkeit der Afrikaner. Immer wenn man durch die Strassen lief, wurde man angeschaut. Es kam nicht selten vor, dass einem „Mzungu“ (= Mensch europäischer Herkunft, Weisser) hinterhergerufen wurde und nach Geld gefragt wurde. Zudem wurde zum Teil auch berührt, was ich sehr unangenehm fand. Mit der Zeit wurde man immer sicherer und gewöhnte sich an die Aufmerksamkeit.