Ich mache mich bald auf den Weg nach Kenia. Ich freue mich sehr auf die Erfahrungen die ich machen werde. Ich habe bereits alles was ich für die Reise brauche, mein Visum, mein Pass und weitere Papiere. Ich freue mich sehr!
Ich werde in zwei verschiedenen Projekten aushelfen. Einerseits in einem Medical Center und andererseits mit Kinder. Ich finde diese Abwechslung sehr schön und werde sicher in dieser Zeit noch vieles dazulernen können.
Flughafen Zürich
Flughafen Nairobi
Ich musste zuerst mein Visa beantragen. Dafür benötigte ich die Einladung der Partnerorganisation. Später musste ich verschiedene Versicherungen abschliessen und nachkontrollieren. Eine davon war die Privathaftpflichtversicherung. Diese ist sehr wichtig, falls ich ausversehen Schäden an Drittpersonen ausführe.
Ich habe meine Tollwutimpfung in drei Dosen erhalten. Die Injektionen waren notwendig, um einen vollständigen Schutz aufzubauen. Jetzt bin ich immunisiert und bereit für zukünftige Reisen oder unerwartete Situationen.
Für meine Reise nach Kenia benötige ich eine eTA, die ich online beantragt habe und bereits erhalten habe. Mein Reisepass ist gültig, und ich habe auf meine Impfungen geachtet. Zudem informiere ich mich laufend über lokale Bestimmungen auf der EDA Webseite.
Mein Zimmer ist ordentlich für meine Schwester vorbereitet. Rechnungen sind bereits im Voraus bezahlt worden. Ich informiere noch meine WG-Mitbewohnerin, dass sie meine Post öffnen und mir weiterleiten soll. Sie muss auch noch meine Pflanzen giessen :).
Im Koffer habe ich Kleidung, ein Handy und ein PC von Supernurse, die ich abgeben werde. Dazu Handschuhe und Verbandmaterial und meine persönlichen Sachen. Alles ist gut verstaut und bereit für die Reise.
Am meisten freue ich mich darauf, eine neue Welt kennenzulernen, spannende Erfahrungen zu machen, Safari zu erleben und Kontakte mit neuen Menschen zu knüpfen. Diese Reise wird eine bereichernde Erfahrung für mich.
Am meisten Angst habe ich davor, mich einsam zu fühlen und mich nur mit Mühe an das Umfeld zu gewöhnen. Besonders, weil ich Sauberkeit und Hygiene schätze, was nicht immer gegeben sein wird – und das ist auch okay.
Ich werde viel lernen, neue Erfahrungen sammeln und gutes Essen geniessen. Diese Reise wird mir helfen, mich weiterzuentwickeln. Ich stelle mir ein aufregendes Abenteuer vor, das mich persönlich bereichert.
Mein Gepäck ist gut angekommen, und der Flug hatte nur eine halbe Stunde Verspätung gehabt. Leider hatte ich Ovo Crunchy Creme im Handgepäck, die beim Sicherheitscheck entwendet wurde. Aber ich konnten sie später durch einen anderen Volunteer aus der Schweiz mitbringen lassen.
Da ich mein ETA ausgedruckt hatte, verlief alles reibungslos. Das Gepäck kam auch schnell an, und ich konnte meine Sachen zügig abholen. Ich hatte bereits vorher meinen Pass und andere Dokumente kopiert, die ich auch bei mir tragen werde. Danach traf ich auf Josh. Er hat mich dann zu Angela gefahren. Auf dem Weg hatten wir ein gutes Gespräch und er zeigte mir die neusten Musik Hits.
Nachdem ich zum zehnten Mal versucht hatte, mich mit dem WLAN am Flughafen zu verbinden, konnte ich schliesslich per WhatsApp Kontakt mit Josh aufnehmen. Er hatte meinen Flug getrackt und wusste daher, dass ich etwas Verspätung hatte. Gegen 23 Uhr traf ich ihn, und er fuhr mich nach Hause. Lustigerweise bin ich zuerst auf der Fahrerseite eingestiegen, weil ich noch völlig im Schweizer Modus war – in Kenia fährt man ja auf der linken Seite.
Angela empfing mich bereits an der Tür, und alle halfen mir, das Gepäck ins Haus zu bringen. Ich hatte ein längeres Gespräch mit ihr. Später traf ich einen französischen Volunteer, mit dem ich mich unterhielt. Er trank um 24:00 Uhr einen Monster und meinte, dass der Schlafrhythmus hier völlig anders sei als in Europa. Wir haben dann bis 03:00 Uhr gesprochen. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen.
Am besten gefällt mir, dass man sich durch die mehreren Tore sicher fühlt. Es gibt eine Toilette, die wir unter Frauen teilen. Ich finde es super, dass das WC und die Dusche getrennt ist. So muss man nicht immer warten und man fühlt sich automatisch zu Hause.
Es ist nicht immer leicht, mit einer anderen Person das Zimmer zu teilen – vor allem, wenn die Person schnarcht, haha. Aber daran kann man sich gewöhnen oder mit Angela darüber reden. Anonsten kann ich mich glücklich schätzen, bei Angela wohnen zu dürfen. Sie wohnt sehr zentral und man hat viele Möglichkeiten bzw Aktivitäten, die man machen kann.
Angela ist eine nette, offene und sehr kommunikative Person. Da wir manchmal bis zu zehn Volunteers sind und es immer wieder wechselt, braucht es Zeit, sich daran zu gewöhnen. Lustigerweise habe ich per Zufall eine alte Freundin getroffen, mit der ich seit acht Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Zusammen haben wir etwa einen Monat bei Angela gewohnt. Mit Sina hier zu sein, hat mir stark geholfen.
Ich finde es sehr schön, dass sich alle untereinander kennen und ein freundschaftliches Miteinander pflegen. Sie erkundigen sich stets nach dem Befinden anderer und wirken dabei sehr interessiert. Zudem erklären sie alles verständlich und geben einem ausreichend Zeit, um sich in die Arbeit einzugewöhnen. Auch ihre Gastfreundschaft schätze ich sehr. Oft bringen sie Tee oder kleine Snacks mit, von denen wir alle profitieren können. Ihr Fachwissen finde ich äusserst beeindruckend. Die Ärztinnen und Ärzte sind sehr kompetent und binden einen als Fachperson direkt mit ein.
Auch der Einsatz in der Schule war für mich eine bereichernde Erfahrung. Die Kinder dort waren sehr offen, neugierig und freundlich. Ich wurde herzlich empfangen und schnell in den Schulalltag integriert. Es war schön zu sehen, wie schnell sie Vertrauen fassten und mich in ihre Aktivitäten einbezogen. Viele kamen von sich aus auf mich zu, wollten mir etwas zeigen oder mit mir sprechen, trotz der sprachlichen Barriere. Oft hielten sie meine Hand, um mir etwas zu erklären oder einfach nur Nähe zu zeigen.
Da das Medical Center sehr klein ist, gibt es nicht besonders viel Diversität. Ich habe oft mit den Babys gearbeitet und war deshalb sehr dankbar, als ich später auch noch ins Labor und in die Apotheke wechseln konnte. Eine weitere Herausforderung ist die Sprache: Die meisten Klientinnen und Klienten sprechen Kiswahili, weshalb ich oft nur wenig vom Gespräch mitbekomme. Lustigerweise denken viele, ich sei aus Kenia, weil ich dunkelhäutig bin – das führt manchmal zu amüsanten Situationen. Ich nehme es jedoch mit Humor.
Die Atmosphäre ist geprägt von einem starken Gemeinschaftsgefühl, Offenheit und einem ehrlichen Interesse am Gegenüber. Jede Person, die ins Team kommt, wird freundlich aufgenommen und schrittweise in die Abläufe eingeführt. Es herrscht ein kollegiales Klima, in dem man sich gegenseitig unterstützt und Wissen selbstverständlich weitergibt. Fehler werden nicht verurteilt, sondern als Möglichkeit zum Lernen verstanden.
Ich bin sehr gerne mit den anderen Volunteers auswärts essen gegangen. Besonders gut gefallen haben mir das Restaurant Urban Eatery sowie der Street Food Market in Nairobi. Dort gab es eine grosse Auswahl an lokalen und internationalen Gerichten, die sehr lecker waren. In Nairobi gibt es generell viele gute Restaurants mit verschiedenen Speisen. Auch bin ich oft spazieren gegangen. Besonders in Buruburu, wo ich mich sehr sicher gefühlt habe.
Die besten Sehenswürdigkeiten in Kenia, die ich erlebt habe, waren vielfältig und einzigartig. Besonders unvergesslich war die Safari im Maasai Mara Nationalpark. Die Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, war ein unglaubliches Erlebnis. Eine weitere Highlights war ein Ausflug nach Wasini Island, wo ich Delfine beobachten konnte. Diani Beach war mit seinem weissen Sandstrand und dem türkisblauen Wasser absolut traumhaft. Ein weiterer Höhepunkt war der Aussichtspunkt in Nairobi, von dem aus man einen spektakulären Blick über die Stadt hatte.
Ich hatte einen privaten Motorbike-Fahrer (Pikipiki). Ich habe ihm immer vertraut, und er hat mich pünktlich abgeholt. Da ich in ein Slum fahren musste, wo die Strassenverhältnisse sehr schlecht waren, war der Arbeitsweg besonders nach starkem Regen sehr anstrengend. Aber ich habe mich immer sicher gefühlt und bin immer gut angekommen.
Das Internet hatte ich am besten bei Angela zu Hause. Ich habe ein Monatsabo bei Safaricom abgeschlossen, jedoch hatte es nur drei Wochen lang gut funktioniert. Danach habe ich für eine Woche nochmals aufgeladen. Somit war ich eigentlich durchgehend erreichbar. Das Abo war auch nicht sehr teuer, und ich bekam noch die SIM-Karte und eine kenianische Nummer.
Ich war nicht so oft unterwegs, aber die Pregame-Party war noch sehr gut. An meinem Geburtstag war ich in einer Bar in Buruburu, die auch sehr schön war. Die Leute sind dort sehr freundlich. Erstaunlicherweise tanzen nicht viele in den Bars, auch wenn die Musik sehr gut ist. Da sind wir Volunteers natürlich direkt aufgefallen.
Am besten hat mir das Schnorcheln bei Wasini Island gefallen, das direkt an der Grenze zwischen Kenia und Tansania liegt. Während der Fahrt zur Insel haben wir Delfine gesehen. Beim Schnorcheln habe ich einen wunderschönen Rochen, eine Schildkröte, Hummer, blaue und orangefarbene Seesterne, Seeigel und viele bunte Fische entdeckt. Das Essen war ebenfalls köstlich. Besonders der Hummer und die Krabben haben hervorragend geschmeckt.
In Diani haben wir ausgezeichnet gegessen, und das Preis-Leistungs-Verhältnis war wirklich fair. Besonders empfehlen kann ich das Restaurant Kokkos. Dort gab es leckeres Essen und erfrischende Drinks in entspannter Atmosphäre. Ein weiteres Highlight war das Ali Barbour’s Cave Restaurant: Die Location in einer Höhle war einfach traumhaft, und auch das Essen war hervorragend.
Ich bin eine Supernurse, weil ich mein medizinisches Wissen in Kenia in verschiedenen Bereichen praktisch anwenden konnte. Ich habe Kinder gewogen und ihre Körpergrösse gemessen, bei Impfungen und Blutabnahmen – auch bei HIV-Patient:innen – assistiert und den Blutdruck kontrolliert. Ausserdem habe ich Laborwerte ausgewertet, Medikamente in der Apotheke ausgegeben und beim Sterilisieren von Material mitgeholfen.
Auch in der Schule war ich aktiv: Ich habe die Vorschulkinder beim Lernen begleitet, mit ihnen gebastelt und draussen gespielt. Diese vielfältigen Aufgaben haben mir nicht nur fachlich, sondern auch menschlich sehr viel gegeben.
Meine Reise endet nach einem Monat. Viele Menschen in Kenia sagen, dass ein Monat zu kurz ist. Besonders, wenn man sich in dieser Zeit noch nicht ganz eingelebt hat. Im Grossen und Ganzen hat mir der Aufenthalt in Kenia jedoch sehr gefallen. Ich habe herzliche Menschen kennengelernt, wunderschöne Erinnerungen gesammelt und bin aus meiner Komfortzone herausgetreten. Ich habe gelernt, in einer Welt zu leben, in der die Menschen nicht ständig gestresst sind und selbst die einfachen Dinge des Lebens sehr zu schätzen wissen.
Was ich medizinisch mit nach Hause nehme, sind wertvolle Erfahrungen und neue Perspektiven. Ich konnte zum ersten Mal eine offene Blutentnahme miterleben, was nicht nur faszinierend war, sondern mir auch viele praktische Einsichten gegeben hat. Der Umgang mit Patienten und die Arbeit in einem anderen Gesundheitssystem unter einfacheren Bedingungen haben mir gezeigt, wie wichtig Flexibilität, Kreativität und Geduld im medizinischen Alltag sind. Diese Erfahrungen werde ich in meiner beruflichen Entwicklung weiter nutzen.
Neben den medizinischen Eindrücken nehme ich auch die wunderbaren Momente der Freiheit mit. Die Tage an der Küste und die Safari waren ein absolutes Highlight. Besonders das Beobachten der Delfine, was mein Kindheitstraum war. Aber am meisten beeindruckt haben mich die Menschen in Kenia: Ihre Offenheit, ihre Herzlichkeit und die Art, wie sie die einfachen Dinge im Leben schätzen. Diese Haltung und Wertschätzung für das Leben möchte ich in meinen Alltag integrieren.
Meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich habe mich nie alleine gefühlt, da ich immer mit Sina und anderen Volunteers unterwegs war und viele Dinge gemeinsam unternommen habe. Das hat mir sehr geholfen, mich schnell wohlzufühlen und die Zeit in Kenia intensiv zu erleben. Auch die Ängste, die ich anfangs hatte, haben sich nicht bestätigt. Einmal gab es zwar eine Situation, in der es mir fast zu viele Menschen im Haus waren.
Das Positive an meiner Reise war, dass die Natur in Kenia einfach wunderschön war. Die Menschen waren sehr nett und hilfsbereit, und ich habe mich in der Gegend stets sicher gefühlt. Medizinisch konnte ich auch noch dazu lernen, insbesondere im Umgang mit Patienten und der Arbeit unter anderen Bedingungen als zu Hause.
Das Negative war, dass es zwischendurch langweilig wurde, weil man oft am gleichen Ort arbeitete. Da ich die Landessprache nicht konnte, konnte ich mich nicht immer verständlich ausdrücken. Das war für jemanden, der es gewohnt ist, selbstständig zu arbeiten, nicht einfach. Deswegen musste ich viel Arbeit abgeben.