Meine Reise führt mich nach Kenia in Ostafrika.
Diese Reise trete ich mit meiner Kollegin an, welche ich vor 5 Jahren an der Hochschule kennengelernt habe. Ich wage mich in dieses Projekt um aus meiner Komfortzone zu kommen und einen neuen Blickwinkel auf die Pflege zu bekommen und dies ausserhalb von Europa. Ich habe mich für die Projekte im Gesundheitswesen wie auch in der Schule beworben.
Seit meiner Kindheit habe ich eine Leidenschaft für die Pflege und das Wohlergehen anderer Menschen und bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht auf eine hochwertige Gesundheitsversorgung hat, unabhängig von seinem sozialen oder geografischen Hintergrund. Afrika hat mich schon lange mit seiner reichen Kultur, seiner Vielfalt und seiner einzigartigen Landschaft fasziniert. Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt in einem afrikanischen Land mir nicht nur die Möglichkeit bieten würde, mein Wissen zu erweitern, sondern auch einen tiefen Einblick in eine andere Kultur und Lebensweise zu erhalten. Ich bin bereit, mich den Herausforderungen dieses Projektes zu stellen, sei es die Anpassung an eine neue Umgebung, die Arbeit in einem ressourcenknappen Gesundheitssystem oder die Kommunikation in einer anderen Sprache. Meine Motivation liegt darin, zu lernen, zu wachsen und einen positiven Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlergehen der Menschen in Afrika zu leisten.
Kloten, Zürich
Kenyatta Airport, Nairobi
Ich musste nur ein Visa beantragen von https://www.etakenya.go.ke/en
Ansonsten habe ich von allen persönlichen Papieren noch Kopien gemacht, damit ich eine Reserve hätte, falls eines davon weg wäre.
Ansonsten braucht man keine anderen Papiere.
-Hepatis A auffrischung
-Gelbfieber Impfung
-Typhus Tabletten
-Malaria Tabletten
-FSME Impfung (Zecken-Meningoenzephalitis)
Die Tollwut Impfung habe ich nicht gemacht, kann aber durchaus empfohlen werden. Mein Reisezentrum sagte mir, dass ich es machen könne, aber nicht zwingend notwendig sei.
Laut der Behörden besteht seit dem Juni eine Landesweite Demonstration. Laut der Behörden sollten Reisende folgende Vorsichtsmassnahmen zur eigenen Sicherheit treffen:
-Vermeiden Sie nicht notwendige Fahrten und bleiben Sie an einem sicheren Ort, falls Demonstrationen in Ihrer Nähe stattfinden.
-Sollten Sie zum Flughafen fahren müssen, erkundigen Sie sich bitte zuvor in den Medien zur Situation auf den Zufahrtstraßen. Seien Sie besonders achtsam und umsichtig.
-Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
-Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
Da ich nach Kenia noch weiter nach Südafrika reisen werde, habe ich meine Schwester und eine Freundin beauftragt, auf meine Wohnung und meine Pflanzen zu achten während ich weg bin. Demnach war es mir wichtig, meine Zweitschlüssel noch weiter zu geben und auch meine Wohnung in einem sauberen und ordentlichen Zustand zu hinterlassen. Zudem habe ich alle noch notwendigen Dokumente ausgedruckt für meine Reise und habe mir eine Checkliste erstellt.
Ich habe einige Monate vor meiner Abreise, im Spital wo ich arbeite, bezüglich Spenden nachgefragt. Ich durfte einige Medizinische Materialien vom Spital mitnehmen und hatte in Rücksprache mit meiner Bezugsperson von Supernurse und Dilman von der Partnerorganisation die Möglichkeit, diese nach Kenia mitzunehmen.
-Meine Reiseapotheke
-Mückenspray
-Malaria Prophylaxe
-Sonnenschutz
-Taschenlampe
-Powerbank für das Handy
-Geschenke für die Gastfamilie
-Kleidung/Hygieneartikel
-Reisetagebuch
-Reise Adapter
-Medizinische Produkte von meiner Institution
-Desinfektionsmittel
Ich freue mich auf die neue Herausforderung in einem für mich fremden Land und auf die hoffentlich gute Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Zudem freue ich mich, dass Land ein wenig besser kennen zu lernen und auch auf die Konversationen mit den Einheimischen.
Ich denke Angst würde ich es nicht nennen, eher Respekt gegenüber der neuen Herausforderung und dem Unerwarteten. Die Medizinischen Möglichkeiten sind nicht dieselben wie in der Schweiz, deswegen habe ich mich aber zuvor auch gut informiert und ausgerüstet mit Desinfektionsmittel, Handschuhen, Seife etc.
Ich mache mir keinen Druck und setze keine besonderen Erwartungen an, ich möchte alles auf mich zukommen lassen und mich ganz der afrikanischen Kultur hingeben. Ich stelle mir aber vor, dass es eine unglaubliche Erfahrung fürs Leben sein wird.
Der Flug von uns ging von Zürich nach Amsterdam und von dort aus dann anschliessend nach Nairobi. Der Flug war aber sehr angenehm und es gab keinerlei Probleme. Der Flug war immer gut besetzt, aber dennoch war das Flugpersonal sehr aufmerksam und achtete auf jeden Passagier.
Als wir in Nairobi gelandet sind war es schon spät am Abend, trotzdem mussten wir lange bei der Passkontrolle warten. Anschliessend mussten wir nach dem wir unser Gepäck abgeholt haben, nochmals sehr lange warten, da es eine Sicherheitskontrolle beim Ausgang gab, wo jeder Passagier vom gesamten Flughafen sein Handgepäck nochmals durlassen musste. Da merkten wir, dass wir angekommen sind und wirklich nun "Pole Pole" müssen.
Probleme gab es aber keine.
Als wir aus dem Flughafengebäude gingen, waren sehr viele Taxi und Uber Driver vor Ort die uns diverse Angebote machten. Sie waren aber immer stets freundlich.
Wir waren stets mit unserem Driver der Partnerorganisation per WhatsApp in Kontakt (Durch das WLAN am Flughafen klappt das ganz gut).
Als wir bei Angela, unsere Gastmutter ankamen, war es schon ziemlich spät. Ich fand es sehr schön dass sie bereits bei der Haustür auf uns gewartet hatte und uns persönlich und auch sehr herzlich empfangen hat. Sie hat uns dann das ganze Haus gezeigt und wir haben mit ihr dann noch ein wenig geredet um uns ein wenig kennenzulernen. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl bei Angela gefühlt.
Ich finde das Zuhause von Angela sehr gemütlich und auch schön eingerichtet. Ich bin sehr froh dass wir ein Moskitonetz über unserem Bett haben. Es gibt fliessendes Wasser, sogar warm duschen kann man. Die Toilette ist auch eine normales gebräuchliches WC. Zudem gibt es WLAN im Haus. Ich fühle mich zudem sehr sicher im Haus, da Angela immer da ist und zu ihrer Wohnung ein Metalltor angebracht ist, welches immer verschlossen ist.
Ich finde die Räumlichkeiten für afrikanische Verhältnisse wirklich sehr gut. Es gibt sogar einen Kühlschrank. Bisher hatten wir nie Probleme mit dem Strom. Ich finde keinen Kritikpunkt der mir momentan einfällt.
Angela ist eine alleinstehende Frau mit einem sehr grossen Herzen für ihre Volunteers. Sie setzt viel Wert darauf, dass sich die Volunteers wohl fühlen und führt immer wieder Gespräche mit uns. Es ist spannend mit ihr zu sprechen und auch über ihre Erfahrungen in diesem Land zu sprechen.
Ich arbeitete am Vormittag jeweils im Medical Missionaries of Mary (MMM) Hospital in Mukuru, genauer in den Slums von Kwa Njenga. Die Chefin Victoria hat von Anfang an sehr gut zu uns geschaut, so dass es uns an nichts fehlt. Das MMM ist einr gut überschauliche Institution. So konnten wir regelmässig unseren Arbeitsplatz im Spital wechseln und somit alles sehen. Mir gefällt es sehr, mit den Leuten zu reden. Sie haben vieles zu erzählen. Über Kenia, berufliche Erfahrungen in Afrika und auch persönliche Gespräche mit mir geführt. Ich habe mich fast von allen Mitarbeitern wirklich sehr willkommen gefühlt. Am am meisten konnte ich mich im Labor einbringen. Ich durfte Blutentnahmen und andere Proben nehmen. Mein Highlight war, das ich lernen konnte, wie man ein Malaria Test macht.
Am Nachmittag war ich in einer Privat Schule in einem Slum in Vumilia. Ich habe geholfen, einige Rechnungen auszustellen für die Eltern der Kinder und auch Religionsunterricht gegeben. Wir haben zudem der 5./6. Klasse 2. Lektionen Deutsch Unterricht gegeben. Die Kinder hatten immer viel Spass mit uns in der Pause Spiele zu spielen.
Die letzten 3Tage verbrachten wir im Mikulinzi Hospital, da wir gerne noch einen Eindruck von einem Spital mit stationären Patienten bekommen wollten.
Mein persönliches Highlight war, als wir bereits an unserem 3. Tag als Begleitpersonen auf einen Schulausflug mit durften. So haben wir mit den Kindern den Nairobi Nationalpark und das Giraffen Center besucht.
Im MMM gibt es pro Abteilung nur ein Desinfektionsmittel, weshalb ich immer mein eigenes mitgebracht habe. Ich habe aber einige Waschbecken mit Seifenspendern in den Räumen gesehen. Jedoch wurden die Hände nicht so oft von den Mitarbeitern gewaschen. Es gab Handschuhe, diese wurden jedoch auch nicht oft gewechselt, sondern immer nur dann, wenn sie verschmutzt waren. Im Allgemeinen würde die Hygiene nicht sehr genau genommen. Der Stauschlauch für die Blutentnahme wurde nur einmal am Ende des Tages desinfiziert, genau so wie die Flächen und Ablagen in den Räumlichkeiten.
Wir verbrachten in der Schule die ersten Tage sehr viel Zeit im Büro und konnten Büroarbeit übernehmen. Als wir den Schulleiter darauf ansprechen wollten, wann wir im Unterricht mitwirken dürfen, durften wir auch Wünsche anbringen.
Das Team war immer sehr freundlich. Es gab auch einige Leute, bei denen man gemerkt hat, dass sie nicht sonderlich erfreut waren, dass sie jemanden als Volunteer mitnehmen müssen, aber mit diesen Menschen habe ich nur einen Tag verbracht und mich dann selbstständig an einem anderen Ort im Spital ein wenig nützlich zu machen.
In der Schule hatten wir vor allem die ersten Tage sehr viel Kontakt mit dem Schulleiter. Er ist ein sehr freundlicher und zuvorkommender Mensch und man hat gemerkt, dass ihm die Kinder sehr am Herzen liegen.
Die Arbeit im Spital war sehr interessant, jedoch habe ich mich immer auf die Kinder in der Schule gefreut. Die Kinder haben sich immer sehr gefreut und wollten mit uns spielen. Es war wirklich sehr schön, Zeit in der Schule zu verbringen. Ich habe zudem auch sehr viele schöne Momente an den Wochenenden sammeln können. Jedes Wochenende hatten wir Freizeit und konnten diese selber gestalten.
-Wir waren im Hell's Gate Nationalpark in Nakuru County. Diesen würde ich definitiv empfehlen. Dort kann man mit einem Fahrrad durch den Nationalpark fahren und dabei viele wilde Tiere beobachten.
-An einem anderen Wochenende waren wir in Mombasa. Wir verbrachten dort 4Tage in einem Hostel. Es war wirklich sehr gemütlich und wir konnten uns am Strand entspannen und uns auch die Stadt anschauen.
-Zudem planten wir uns natürlich auch eine Safari ein. Ein Muss wenn man in Afrika ist. Wir waren im Masai Mara National Park. Es war eine unglaubliche Erfahrung.
Zudem haben wir die Masai Village noch besichtigt.
Wir sind immer mit dem PikiPik (Motorrad) zur Arbeit gefahren. Unser Fahrer hat uns morgens zu Hause abgeholt und ins Spital gebracht. Am Mittag hat er uns dann wieder bei der Arbeit abgeholt und in die Schule gefahren. Wenn wir in der Schule mit der Arbeit fertig waren, konnten wir ihm wieder eine Nachricht schreiben oder ihn anrufen und er fuhr uns wieder nach Hause. Für den ganzen Tag zahlten wir pro Person 3.30 Franken.
Mit dem Bus (Matatu) waren wir nur am Einführungstag unterwegs. Das Matatu ist definitiv die günstigere Variante mit knapp 60Rappen pro Fahrt, jedoch auch die kompliziertere wie ich finde.
Bei Angela zu Hause gab es WLAN. Dennoch habe ich mir eine SIM Karte zugelegt, welche nur 66 Rappen gekostet hat. Für 6.60Franken konnte ich 7GB kaufen.
Es war die beste Möglichkeit. Wir konnten während der City Tour mit jemanden der Partnerorganisation eine SIM Karte kaufen gehen.
Jedoch hatten das Spital und die Schule auch WLAN.
Wir haben nie eine Bar besucht. Dies war aber auch nicht so einfach, da es abends schnell dunkel wurde und man sich als nicht unbedingt draussen aufhalten sollte. Vor allem nicht als Mzungu (weisse Person).
Da es in Nairobi keine Möglichkeit gibt, sich abzukühlen, sind wir über ein Wochenende nach Mombasa gefahren um dort im Meer baden zu gehen. Das war definitiv eine gute Idee. Ansonsten gibt es auch einige Seen rund um Nairobi, welche aber die Heimat von vielen Hippos ist.
Das Beste Essen gab es definitiv bei Angela zu Hause.
Angela schaute immer, dass sie abwechslungsreich kochte.
An diejenigen die ein Abstecher nach Mombasa planen, das Pallet Café ist mein persönlicher Favorit zum Brunchen.
Im Medical Missionaries of Mary durfte ich bei der Mutter-Kind-Betreuung mithelfen und die Grösse und das Gewicht der Babys messen und auch Vitamine verabreichen. Im Labor durfte ich am meisten machen. Ich durfte Blutentnahmen durchführen, Blutzuckermessungen, Blutgruppen bestimmungen und Malaria Tests durchführen. Stuhlproben und Urinproben durfte ich auch auswerten und der Laborant erklärte mir die Ergebnisse immer unter dem Mikroskop. Ich durfte bei den Patienten die Vitalwerte messen und konnte bei Arztkonsultationen dabei sein sowie Medikamente in der Apotheke für die Patienten vorbereiten.
Ich hatte zuvor des Projektes keine Erwartungen, denn ich wollte es auf mich zukommen lassen und am Schluss ein Fazit daraus ziehen. Ich denke ich bin ziemlich zufrieden mit meiner Erfahrung, die ich hier in Kenia sammeln konnte. Man muss sich dennoch bewusst sein, dass es hier andere Regeln gibt und es teilweise auch Tage gibt, wo man auf der Arbeit nicht viel zu tun gibt und man sich die Zeit anders vertreiben muss.
Ich nehme all diese Erkenntnisse, Erfahrungen und Erlebnisse in meinem Herzen mit nach Hause. All die Dinge die ich erlebt habe, die Menschen die ich auf dieser Reise kennengelernt habe und die Gespräche die ich mit unzähligen lieben Menschen von diversen Kulturen geführt habe möchte ich nicht missen.
Ich war nicht sonderlich überrascht vom Hygienestandard hier in Kenia. Durch die zahlreichen Erfahrungsberichten wusste ich, was auf mich zukommen würde und so war es dann auch. Leider mangelt es an unglaublich vielen Orten an Desinfektionsmittel. Was interessant war, es hingen überall die 5 Momente der Händehygiene. Jedoch wurden diese so gut wie nie umgesetzt. Handschuhe wurden teilweise nie bis selten gewechselt und auch Patientschutz oder Datenschutz ist hier eher ein anderes Thema.
Ich war unglaublich überrascht über die Schule. Der Schulleiter Emmanuel leitet die Schule mit so viel Ambition und hat sich immer für die Schüler-/innen Zeit genommen. Ich fand den herzlichen und familiären Umgang sehr berührend.
Allgemein waren alle Mitarbeiter stets bemüht uns so viel wie möglich zu zeigen und haben uns immer sehr herzlich empfangen.
Natürlich kann man die beiden Länder Schweiz und Afrika nicht vergleichen. Es sind komplett andere Kulturen. Die Standards sind in den Spitälern nicht die gleichen und teilweise ist es nicht einfach, wenn kleine Kinder nach Essen betteln oder man in den Slums den Lebensstandard der Menschen sieht. Jedoch ist es unglaublich, wie lebensfroh diese Menschen sind.