Als Supernurse mach ich mich vom Flughafen in Zürich auf den Weg nach Nairobi. Dieses Projekt begann ich zusammen mit meiner besten Kollegin bereits vor mehr als 1 Jahr zu planen. Gemeinsam gaben wir bei unserem Arbeitgeber Unbezahlten Urlaub ein für 2 Monate. Ein Monat werden wir als Supernurse im Einsatz sein und ein weitere Monat durch den Süden vom Afrika reisen.
Wirklich etwas vorgenommen habe ich mir nicht für das Abenteuer Supernurse, ich versuche die Projekte zu geniessen und mich ohne grosse Vorstellungen darauf einzulassen. Ich freue mich sehr darauf die Pflege in einem anderen Land mit anderen Ressourcen und Methoden kennen zu lernen und hoffe die Patienten und Pflegekräfte tatkräftig Unterstützen zu können
Zürich
Nairobi
Vor der Einreise in Kenia mussten wir ein Visa beantragen, was ganz einfach online zu erstellen war. Das Visa kann nicht zu viel im vorraus beantragt werden, da eine Bestätigung vom Supernurse gebracht wird. Die Genehmigung habe ich ausgedruckt mitgenommen. Das ausfüllen des Visas war nicht so schwer, auf Unterstützung von Supernurse konnten wir jederzeit zählen
Für die Reise nach Kenia habe ich ungefähr 4 Monate vor meiner Abreise einen Termin beim Tropeminstitut meines Arbeitsgebers vereinbart um die Impfungen zu besprechen. Die Gelbfieberipfung ist ein muss, da ich bisher keine Hepatitis C Impfung hatte wirde diese nachgeholt. Die Malariaprophylaxe in Tablettenform hat er mir ebenfalls verschrieben. Ebenfalls Informierte er mich über gute Insektenschutzmittel für Kleidung sowie Haut.
Für die Einreise nach Kenia wird eine elektronische Einreisegenehmigung benötigt, welche bis 3 Tage vor Einreise beantragt werden muss und bis zu 3 Monaten gültig ist. Diese kann online ausgefüllt werden. Ausserdem muss der Reisepass bis 6 Momate nach einreise gültig sein.
Vor der Reise musste ich unbezahlten Urlaub beim Arbeitgeber beantragen und mich im eine Abredeversicherung kümmern. Ich habe mich mit meiner Familie ausgetauscht, damit regelmässig jemand in meiner Wohnung nach dem rechten sieht und meine Pflanzen giesst.
Das Packen meines Rucksacks hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet, da ich masslos überfordert war was ich nun alles mitnehmen soll und auf was ich gut verzichten kann. Schlussendlich habe ich genügend Analgesie, Antiemetika, Immodium und die Malariamedikamente eingepackt. Händedesinfektionsmittel und etwas Verbandsmaterial. Der restliche Platz habe ich mit dünnen Hosen, Tshirts, Jacke und Regenjacke gefüllt
Am meisten freue ich mich, endlich den Schritt gewagt zu haben und mich auf dieses Abenteuer einzulassen eine andere Kultur kennenzulernen und unterstützen zu dürfen. Ich freue mich auf viele Begegnungen und Erlebnisse und mein Wissen erweitern zu dürfen
Grossen Respekt habe ich vor Kommunikationsproblemen die auftreten könnten. Ebenfalls etwas bedenken habe ich bezüglich Hygienestandarts und Ernährung, welche vermutlich stark von meinen Gewohnheiten abweichen.
Auch habe ich ein die befürchtung an Heimweh zu leiden
Ich stelle mit vor, dass ich viel lernen werde. Sei es bei der Patientenbetreung oder auch in Alltäglichen Dingen, andere Essgewohnheiten und viele Intressante Leute kennenlerne. Ich denke durch diese Reise darf ich mich weiterentwickeln und gewisse Dinge durch andere Augen sehen können.
Um 4 Uhr morgens gings los nach Zürich. Unser Flug ging nach Brüssel, mit wenig verspätung sind wir gelandet. In Brüssel hatten eine kurze Aufenthaltsdauer und nuzten diese um ein paar Schritte zu machen. Der weiterflug nach Nairobi fühlte sich ewig an und wir konnten es kaum erwarten endlich zu landen.
Unsere Einreise verlief zum Glück problemlos, die Passkontrolle inklusive Visa (hatte ich ausgedruckt dabei) haben wir sehr schnell hinter uns gebracht und es gab keine Probleme. Auch unser Gepäck kam unversehrt an und bestand die Sicherheitskontrolle.
Im Flugzeug haben wir einen netten Herr aus der Niederlande kennen gelernt welche jeweils für 8 Monate im Jahr in Kenia lebt. Er musste bei der Sicherheitskontrolle sein ganzes Gepäck durchsuchen lassen. Verhandeln mit der Polizei lässt sich hier kaum, wenn ihnen Geld angeboten wird ist ein bestehendes Problem jedoch sehr schnell aus der Welt geschaffen.
Wie haben bereits vor unserem Abflug nach Kenia die Nummer von Joshua unserem Fahrer bekommen, daher haben wird ihn bereits zu Hause kontaktiert. Er wusste bereits über unsere geplante Landung bescheid ind versicherte uns am Flughafen vom Nairobi zu warten.
In Kenia gelandet hat Joshua uns bereits eine Nachricht gesendet, wir sollen uns nach der Passkontrolle bei ihm melden. Zum Glück gubr es am Flughafen funktionstüchtiges Wlan, dadurch konnten wir via Whats app kommunizieren. Als wir aus dem Flughafen kamen wartete Joshua bereits auf uns.
In Kenia wurden wir herzlich duch Joshua empfangen. Unsere Gastmutter Angela ist extra wach gebliegen bis 23 Uhr um uns zu begrüssen. Sie hat uns kurz alles wichtige zum Haus erklärt da sie am nächsten Morgen früh zur Kirche fahre.
Angelas Haus ist unterteilt in 2 Teile. Im Hauptteil befindet sich die Küche, das Wohnzimmer, Angelas Zimmer und 2 Zimmer für Gäste. Auch ein WC und eine Dusche gibt es im Haupthaus. Im anderen Teil befinden sich mehrere Zimmer für Volontiers mit Badezimmer. Vor dem Haus gibt es ein Vorplatz mit Stühlen, da kann man sich gut verweilen und das Wetter geniessend oder mit andere Volontiers im Kontakt kommen.
Angelas Haus ist heimelig, klein aber fein.
Während unserer Zeit als Volontier hatten wir mehrmals Stromausfall für einige Stunden. Niemand kann sagen wie lange es diesmal dauern würde, glücklicherweise hatten wird jedes mal Strom am Abend, da es bereits früh dunkel wird ist eine Taschenlampe für den Notfall hilfreich.
Wasserknappheit hatten wir 2 mal. Die grossen Wassertanks werden ende der Woche gefüllt, da wir teilweise bis zu 10 Volontiers waren welche Duschen, die Toilette benutzen oder Kleider waschen reichen die Tanks teilweise nicht ganz aus. Abgekochtes Wasser zum Trinken und für die Toilettenspühlung wurden so knapp und wir mussten mit einem Wasserbecken die Toilette spühlen. Angela war aber stets sehr bemüht die Wasservorräte vorzeitig auffüllen zu lassen.
Angela ist sehr nett und zuvorkommend. Sie ist stets bemüht, dass es all ihren Gästen gut geht und an nichts fehlt.
Sie ist jederzeit da wenn man etwas braucht. Angela ist sehr feinfühlig und merkt schnell wenn es jemandem nicht so gut geht und versucht alles daran zu setzen das man sich wohl fühlt bei ihr. Sie kocht jeden Abend leckeres Abendessen für alle Volontiers.
Wir arbeiten im Medical Missionaries of Mary (MMM) Hospital in Mukuru, genauer gesagt in den Slums vom Kwa Njenga.
Victoria hat uns von Anfang an freundlich aufgenommen und allen Mitarbeitern vorgestellt. Sie war immer sehr um unser wohlbefinden bemüht. Das MMM betreut Frauen während der Schwangerschaft und führt wenn die Babys auf der Welt sind Gewichtskontrollen und Impfungen durch. Ebenfalls werden HIV-, und Tuberkulosetest durchgeführt. Als ich im Labor mithelfen durfte habe ich gelernt wie diverse Tests ausgewertet werden und durfte viel selber arbeiten was mit sehr guet gefallen hat.
Was ich teilweise etwas vermisst habe war Händedesinfektionsmittel. Es gab pro Abreilung nur 1 Desinfektionsmittel, ein bisschen habe ich im voraus damit gerechnet weshalb ich eis von zu Hause mitgebracht habe. Auch fehlte es mir an Flächendesinfektionsmittel, das habe ich leider nicht gefunden. Die nackten Babys werden alle auf der selben Waage gewogen ohne sie jemals zu desinfizieren. Die Hygienestandarts sind allgemein deutlich geringer als vom zu Hause gewohnt.
Das Team hat uns herzlich Willkommen geheissen und war stets darum bemüht uns alles zu zeigen. Uns wurden viele Arbeiten gezeigt und erklärt, wir durfen in allen Bereichen schnuppern und alle waren bereit uns durch den Tag zu Begleiten. So haben wir viel zu sehen bekommen und wurden stets liebevoll betreut.
Nach der Arbeit waren wir meist bei Angela zu Hause und haben spiele gespielt oder uns mit den anderen Volontiers ausgetauscht. Wir spazierten oft in den nahegelegenen Supermarkt. Unsere Kleider von Hand zu waschen beanspruchte ebenfalls einen grossen Teil unserer Freizeit.
Da wir nach der Arbeit nicht mehr viel Unternommen haben war ich froh um mein Buch, damit ich etwas lesen konnte.
Das Giraffen Zentrum in Nairobi war eins meiner Highlights denn ich liebe Giraffen. Es gibt auch eine Ausstellung über Giraffen und ein kleines Kaffe. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite befindet sich ein Park der sich anbietet für einen kleinen Spaziergang im Wald.
Wir besuchten eine Kaffefarm, dies war auch sehr intressant mir anschliessendem Coffetasting.
Eine geführte Tour durch die Kibersalums war sehr eindrücklich und traurig zur gleichen Zeit, würde ich aber auch jedem weiterempfehlen.
Zur Arbeit sind wir jeweils mit einem Pikipiki (Motorrad) gefahren. Unser Driver hat uns am Morgen abgeholt und ins MMM gefahren. Nach der Arbeit hat er uns wieder zueück zu Angela gebracht.
Für Ausflüge in der Freizeit habe ich meist en Uber genuzt welches via App problemlos bestellt werden kann.
Matatu (Bus) habe ich nur einmal am Einführungstag genuzt. Dies ist die günstigste Variante un sich fortzubewegen ich finde es jedoch kompliziert und ein wenig Gefährlich.
Angela hat Wlan zu Hause welches wenn Strom da ist problemlos funktioniert.
Am Einführungstag besteht die Möglichkeit eine SIMKarte zu kaufen damit telefonieren möglich ist und mobile Daten heruntergeladen werden können.
Ich habe von zu Hause aus eine e Sim installiert und so an den meisten Orten gutes Netz gehabt.
Der Nachteil einer eSim Karte, es kann nicht mit mpesa bezahlt werden (eine Art Twint, wo via Handynummer der Betrag an die gewünscht Person überwiesen wird)
Ich war nie in einer Bar, da ich dies auch zu Hause nicht mache. In Buruburu wo Angela lebt gibt es auch kaum Bars.
Am Wochenende waren wir Volontiers ab und an gemeinsam in einem Kaffe in einem nahegelegenen etwas „reicherem“ Viertel. Mit einem Uber ca 30 Minuten fahrt
In Nairobi gibt es keine Bademöglichkeiten. Es gibt einige Seen, in denen das Schwimmen jedoch verbiten oder zu gefährlich ist. Viele Hippos leben darin.
Es besteht jedoch die Môglichkeit z.B mit dem Zug an die Küste zu fahren und dort zu baden. Die Reise beträgt jedoch ca 7 Stunden.
Das beste Essen gibts bei Angela zu Hause. Sie kocht jeden Abend leckeres Abendessen für uns. Sie achtet dabei auf Abwechslungsreiche und traditionelle Gerichte. Sie nimmt dabei grosse Rücksicht auf Allergien und bevorzugte Speisen der Volontiers.
Als Supernurse würde ich mich nicht bezeichnen, denn was die Spitäler in Kenia brauchen sind nicht zwingend personelle Ressourcen sonder Material und finanzielle Unterstützung.
Ich durfte im Arbeitsalltag mithelfen und Unterstützen und viele neue Erfahrungen sammeln aber gebraucht fühlte ich mich nicht.
Das Messen von Gewichten und Grössen der Babys und Kleinkindern sowie der Schwangeren war intressant zu sehen. Auch die Impfungen welche an die Babys abgegeben werden sind Unterschiedlich zu denen in der Schweiz.
Sprechstunden werden auch durch Nurses geführt welche Diagnosen stellt und entsprechende Medikamente verschreibt.
Die Arbeiten im Labor haben mir gut gefallen, da ich selbständig arbeiten durfte und viel neues dazu gelernt habe.
Ich bin ohne wirkliche Erwartungen nach Kenia gereist. Ich war überwältigt davon wie herzlich ich überall aufgenommen wurde ond wie freundlich alle hier sind.
Die Unterschiede der Kultur und der Lebenssatandarts wurden mir deutlich aufgezeigt und ich musste mich einige Male daran Erinnern das viele unserer Probleme zu Hause keine wirklichen Probleme sind und wie priviligiert ich bin in der Schweiz leben zu dürfen. Fliessendes, sauberes Wasser zu haben und mir keine grossen Sorgen über meine nächste Mahlzeit machen zu müssen.
Ich finde auch die Lebenseinstellung der Leute in Kenia sehr lobenswert, obwohl die meisten von sehr wenig Leben und oft nicht Wissen was sie am nächsten Tag arbeiten sollen wirken sie aufgestellt und munter.
Ich durfte viele Erfahrungen im Spitalalltag sammeln. Aber auch die Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft der Leute hier in Kenia.
Ich war immer wieder erstaunt wie Positiv die Leute hier eingestellt sind auch wenn sie nur sehr wenig haben.
Natürlich ist ein Verglich mit zu Hause sinnlos, denn der Unterschied ist riesig. Medikamente welche teilweise vorhanden sind aber nicht bezahlt werden können oder eben nicht vorhanden sind gehört leider zum Alltag im MMM.
Ich war jedoch erstaunt das es einige Computers gibt und die Dokumentation teilweise Digital gehandhabt wird.
Auch hygienerechnisch besteht ein grosser Unterschied, flächen werden kaum desinfiziert, Handschuhe selten gewechselt und eine Händedesinfektion gehört zur seltenheit. HIV, Cholera und TBC sind daher immernoch verbreitete Krankheiten da die Aufklärung und nötige Hygienestandarts fehlen.
Ich bin wirklich sehr beeindruuckt von der positiven Lebenseinstellung der Kenianer ond Kenianerinnen. Sie versuchen aus allem das Beste zu machen und immer an das Gute zu glauben. Die Gastfreundschaft und den freundlichen Umgang. Immer wieder wurde mir gedankt, dass ich ihr Land besuche.
Ich persönlich fand es teilweise etwas schwierig immer und überall angesprochen zu werden. Aufgrund unserer Hautfarbe haben die Menschen hier meist das Gefühl das wir reich sind. Nach Geld wurde ich zwar selten gefragt.
Auf den Strassen wurde mir oft Mzungu nachgerufen oder die Kinder wollten mir die Hand geben und meine Haare anfassen. Auch wurde uns oft gesagt wie hübsch wir seien und ob wir nicht heiraten möchten. So entstanden teilweise unangenehme Situationen.
An den Strassenrändern und in den Bächen liegen unmengen an Abfall, auch gibt es teilweise riesige Abfallberge auf denen Kinder spielen und Kühe,Geissen und Essl nach Nahrung suchen.
Auch die Luftqualität machte mir nach einiger Zeit immer mehr zu schaffen. Es ist sehr staubig und gibt oft Smog.