Als Supernurse freue ich mich darauf, meine medizinischen Fähigkeiten und mein Wissen auf meiner Reise nach Nairobi, Kenia, einzusetzen. 🇰🇪
Ich bin begeistert, in einem lokalen Hilfsprojekt mitzuarbeiten und die Gesundheit der Menschen vor Ort zu verbessern. Es ist eine einmalige Gelegenheit, meine Erfahrungen in einem interkulturellen Umfeld zu erweitern und neue Perspektiven zu gewinnen. Diese Reise ermöglicht es mir, meine Leidenschaft für die Pflege zu vertiefen und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zur Gemeinde zu leisten.
Seit langem hatte ich den Wunsch, für eine gewisse Zeit zu reisen, fremde Kulturen zu entdecken und mich in einem lokalen Hilfsprojekt zu engagieren.
Ich wollte meinen Horizont erweitern und etwas Bedeutungsvolles jenseits meiner beruflichen Tätigkeit tun.
Zudem fasziniert mich der Austausch mit neuen Menschen, und ich wollte meine interkulturellen Fähigkeiten durch die Arbeit in verschiedenen Projekten und Kooperationen weiterentwickeln. Die Reise nach Kenia bietet mir die perfekte Gelegenheit, diese Wünsche zu erfüllen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur dortigen Gemeinschaft zu leisten.
Zürich
Nairobi
Vor meiner Einreise musste ich mich um ein gültiges Visa kümmern. Dieses konnte ich ganz unkompliziert und online beantragen. Ich speicherte die Datei in meine Wallet ab, damit ich es immer Griffbereit habe.
Vor meiner Abreise hatte ich einen Termin im Tropeninstitut in Zürich zur Beratung.
Pflichtmässig wären keine Impfungen erforderlich gewesen, jedoch wurde mir empfohlen, zur Sicherheit gegen Tollwut, Meningitis, Tetanus und Gelbfieber geimpft zu werden. Da ich auch ausserhalb von Nairobi sein werde und mich somit in einem Malaria-Hochrisikogebiet aufhalte, entschied ich mich, eine Malaria-Prophylaxe in Tablettenform mitzunehmen.
Die Einreisebestimmungen für Kenia sind relativ unkompliziert. Ich brauchte lediglich ein gültiges Visa und meinen Reisepass. Der Pass muss mindestens noch 6 Monate über das geplante Rückreisedatum hinaus gültig sein.
Mir war wichtig vor meiner Abreise meine offenen und wichtigsten To-Do‘s abzuarbeiten. So muss ich mich Vorort um nichts mehr kümmern.
Ich habe meine Steuererklärung ausgefüllt, meine liebsten nochmals getroffen und die Zeit mit ihnen genossen.
Beim Packen habe ich darauf geachtet, für jedes Wetter gewappnet zu sein. Ich habe Regenkleidung sowie luftige, helle Sachen für warme Tage eingepackt.
Das wichtigste für mich war meine Reiseapotheke, sowie Insektenspray. Einen Adapter werde ich vorort kaufen. Natürlich habe ich auch viele Schweizer Spezialitäten und Bastelsachen für die Kinder dabei.
Ich freue mich am meisten, mich dieser grossen Herausforderung zu stellen und diesen Schritt zu gehen. Ich träume schon lange davon, an einem armen und hilfsbedürftigen Ort meine Unterstützung anzubieten und ein Teil dieser Kultur zu sein.
Ich freue mich auf all die Eindrücke und Erlebnisse, die ich sammeln darf.
Ich freue mich darauf, von ihnen zu lernen und mein Wissen einzubringen.
Ebenso freue ich mich darauf, neue und offene Menschen kennenzulernen und auf die spannenden Gespräche.
In meinem Hilfsprojekt habe ich einige Ängste, die mich beschäftigen. Besonders die Herausforderung, die richtige Balance zwischen Abgrenzung, Nähe und Distanz in schwierigen, belastenden Situationen zu finden, bereitet mir Sorgen.
Der Umgang mit intensiven Emotionen, sowohl meinen eigenen als auch denen der Menschen, mit denen ich arbeite, ist eine weitere Angst.
Ich befürchte, dass Kommunikationsprobleme auftreten könnten, da ich unsicher bin, ob mein Englischwortschatz ausreicht, um mich klar auszudrücken.
Zusätzlich mache ich mir Gedanken über die andere Ernährung und Hygiene, die von meinen gewohnten Standards abweichen, und wie ich mich an diese Unterschiede anpassen werde.
Ich hatte anfangs hohe Erwartungen an das Projekt und fühlte mich überfordert, da ich mir zu viel vorgenommen hatte. Doch ich habe beschlossen, das Abenteuer als Experiment zu sehen und mich darauf einzulassen, egal wie es kommt. Da ich es im Vorfeld nicht beeinflussen kann, konzentriere ich mich auf meine Einstellung dazu und lasse mich positiv überraschen.
Mein Flug nach Nairobi führte mich über Amsterdam, wo ich knapp fünf Stunden Aufenthalt hatte. Diese Zeit nutzte ich, um in Ruhe etwas zu essen und mein Buch zu lesen, bevor es weiter direkt nach Nairobi ging. Im Flugzeug konnte ich etwas schlafen und kraft tanken.
Die Einreise nach Nairobi verlief problemlos und reibungslos, ohne jegliche Komplikationen. Alle Reisedokumente hatte ich auf meinem Handy gespeichert. In Nairobi angekommen, fiel mir sofort das Motto „Pole Pole“ auf – alles ging ziemlich langsam. Besonders bei der Kontrolle des Visums und des Gepäcks musste ich lange warten.
Gut angekommen und mit allem Gepäck wollte ich nach der langen Reise zuerst eine Zigarette im Raucherbereich geniessen. Maurice, mein Fahrer, schickte mir ein Foto, sodass wir uns schnell fanden und der Transfer problemlos klappte.
Ich wurde sehr herzlich und offen empfangen, und die Atmosphäre war durchweg positiv. Alle begegneten mir mit guter Laune und Freundlichkeit bei der Sache, was mir sofort ein Gefühl von Willkommensein vermittelte. Es war ein schöner Beginn meiner Reise.
Mein Zuhause bei meiner Gastfamilie ist ein ganz besonderer Ort. Es ist nicht nur ein Ort zum Schlafen, sondern ein Ort des Austauschs, der Gemeinschaft und der Vielfalt. Besonders gefällt mir die Abwechslung. Ständig kommen neue Volunteers aus der ganzen Welt, und jeder bringt seine eigene Geschichte, Kultur und Sichtweise mit.
Es ist spannend, immer wieder neue Leute kennenzulernen, ihre Erfahrungen zu hören und gemeinsam Zeit zu verbringen. Besonders schön sind die gemeinsamen Abendessen, bei denen wir alle zusammen am Tisch sitzen, uns über Erlebnisse austauschen und oft bis in den Abend hinein lachen und diskutieren.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Die Hygiene ist anders, das Essen oft ungewohnt und wiederholt sich häufig, was nicht immer meinem Geschmack entspricht. Zudem fehlen manchmal Rückzugsmöglichkeiten nach anstrengenden Tagen. Es ist eine Umstellung, aber eine wertvolle Erfahrung, die meinen Horizont erweitert.
Meine Gastfamilie bietet mir ein herzliches und angenehmes Zuhause. Besonders unsere Gastmutter Angela sorgt dafür, dass sich jeder wohlfühlt. Sie ist offen, freundlich und immer gut gelaunt. Ihr liegt unser Wohlbefinden am Herzen, und sie kümmert sich liebevoll um uns. Egal, ob es um kleine Anliegen oder einfach um ein freundliches Gespräch geht. Sie ist immer für uns da. Ihre positive Art schafft eine warme und familiäre Atmosphäre, in der man sich schnell willkommen fühlt.
Auch die Umgebung trägt viel dazu bei, dass ich mich hier wohlfühle. Das Haus ist gemütlich und bietet eine angenehme Wohnsituation. Besonders praktisch ist, dass alles Wichtige in kurzer Zeit zu Fuss erreichbar ist.
Mein Arbeitsplatz ist ganz anders als ein Krankenhaus, wie wir es kennen. Die Routinen, Vorschriften und Strukturen unterscheiden sich deutlich. Zum Einstieg erhält man eine Einführung, um sich zurechtzufinden. Besonders spannend ist, dass man verschiedene Stationen kennenlernen und dort nicht nur zuschauen, sondern auch aktiv mithelfen darf. Diese Erfahrung bietet viele neue Einblicke und ermöglicht es, den Arbeitsalltag aus einer anderen Perspektive zu erleben.
Mir fehlt ein geregelter Tagesablauf, da hier vieles anders und wenig strukturiert ist. Oft verbringt man viel Zeit mit Warten, während es in anderen Momenten plötzlich sehr hektisch wird. In solchen Phasen fühlt man sich manchmal etwas allein, da klare Abläufe und Anleitungen fehlen. Diese Umstellung ist herausfordernd, aber auch eine neue Erfahrung.
Der Schulalltag ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe.
Man wird ins kalte Wasser geworfen und ist stark auf sich allein gestellt. Besonders herausfordernd war es, plötzlich alleine vor einer Klasse voller energiegeladener Kinder zu stehen und zu unterrichten, ohne vorherige Erfahrung. Diese Situation war anfangs überfordernd, aber auch eine wertvolle Lernmöglichkeit.
Das Team ist sehr herzlich und liebevoll. Alle sind offen und nehmen sich Zeit, uns etwas beizubringen. Es ist ein gegenseitiges Lernen. Wir profitieren von ihrem Wissen, und sie sind genauso neugierig auf unsere Erfahrungen. Dieser offene Austausch macht die Zusammenarbeit besonders angenehm.
In meiner Freizeit nehme ich mir Zeit, um den Kontakt zu Familie und Freunden über Facetime zu pflegen. Ausserdem verbringe ich gerne Zeit mit meiner Gastfamilie und den anderen Volunteers. Manchmal gehe ich alleine auf den Markt oder mache einen Spaziergang. Ruhigere Aktivitäten wie Lesen, Journaling oder ein kurzer Nachmittagsschlaf helfen mir, nach einem stressigen Tag wieder neue Energie zu tanken.
Am besten hat mir die Safari in der Masai Mara gefallen. Wir waren drei Tage unterwegs und hatten unglaubliches Glück, viele Tiere aus nächster Nähe in freier Wildbahn zu sehen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, das ich absolut empfehlen kann.
Zu Beginn meines Aufenthalts machten wir eine City-Tour durch Nairobi. Besonders beeindruckend war der Kontrast zwischen den wohlhabenden und ärmeren Stadtteilen, der viele Eindrücke hinterliess.
Sehenswert ist auch der Nairobi Nationalpark, der direkt an die Stadt grenzt, oder der Amboseli Nationalpark mit seinem atemberaubenden Blick auf den Kilimandscharo. Leider hatte ich nicht genug Zeit, um alles zu sehen, aber das Giraffencenter und den Karura Forest hätte ich gerne noch besucht.
Für die Arbeit stellt die Partnerorganisation einen zuverlässigen, pünktlichen und vorsichtigen Fahrer mit dem Piki Piki (Motorrad). Ansonsten gibt es Matatus, (kleine Busse) als gängiges Verkehrsmittel. Für sichere Fahrten, besonders am Abend, sind Uber und Bolt die beste Wahl.
Bei meiner Gastfamilie gibt es WLAN, was grundsätzlich praktisch ist, aber die Verbindung ist nicht immer stabil oder besonders schnell. Gerade wenn viele Leute gleichzeitig online sind, kann es zu Unterbrechungen oder langsamem Internet kommen. Ich habe mir hier eine kenianische SIM-Karte gekauft.
Mit der lokalen SIM-Karte habe ich fast überall gutes Netz, was den Alltag sehr praktisch ist.
Eigentlich war es nicht mein Plan, während meiner Reise auszugehen. Doch an einem Abend feierten wir den Geburtstag einer Kollegin in einer Bar in Buru Buru. Es war ein schöner Abend, aber ich fühlte mich nicht immer ganz wohl, da man als weisse Frau sehr auffällt. Zum Glück waren zwei Jungs dabei, was mir ein sichereres Gefühl gab.
Zwischen den beiden Projekten machten wir einen Ausflug zur Entspannung und zum Ausgleich. Dafür fuhren wir acht Stunden mit dem Zug nach Mombasa und weiter nach Diani Beach. Dort hatten wir ein schönes Airbnb mit Pool, und der Strand war nur einen kurzen Fussweg entfernt. Es war eine perfekte kleine Auszeit am Meer.
Mit dem Essen hatte ich anfangs etwas Mühe, da ich diese Art der Ernährung nicht gewohnt bin. Angela kochte zwar nicht schlecht und bereitete auch mal Spaghetti zu, aber insgesamt schmeckte hier alles etwas anders. Oft gab es die gleichen Gerichte, und das Essen war eher mild gewürzt und hatte nicht viel Geschmack.
Deswegen gingen wir ab und zu auswärts essen, besonders wenn wir das vertraute Essen vermissten. Manchmal besuchten wir Restaurants, gönnten uns eine Pizza oder gingen sogar mal zu KFC. Das war eine willkommene Abwechslung zur lokalen Küche.
In meinem zweiten Projekt war es für mich eine noch grössere Herausforderung, da dort sehr viel Fisch gab und ich Fisch überhaupt nicht mag. Das machte die Mahlzeiten manchmal schwierig, aber es war auch eine Erfahrung, mich an neue Essgewohnheiten anzupassen.
Ich bin eine Supernurse, weil ich meine Arbeit mit Bestimmung und Leidenschaft ausübe. Es erfüllt mich, Menschen zu helfen, die Unterstützung brauchen, und gibt mir Lebensfreude. Zudem erhalte ich Einblicke in viele verschiedene Lebensgeschichten und kann aus jeder Begegnung etwas Neues lernen.
Ich habe bewusst versucht, keine zu hohen Erwartungen an dieses Projekt zu haben. Stattdessen habe ich es als ein Experiment betrachtet, mich darauf eingelassen und wollte mich einfach überraschen lassen. Deshalb bin ich ohne konkrete Vorstellungen an die Reise herangegangen.
Ich gehe mit grosser Dankbarkeit nach Hause. Diese Erfahrung hat mir geholfen, das, was wir haben, noch mehr zu schätzen, die Schweiz aus einem neuen Blickwinkel zu bewundern und tiefe Dankbarkeit für mein Leben zu empfinden. Es erfüllt mich, gesehen zu haben, wie es anderen Menschen auf der Welt geht, und Teil einer Hilfe gewesen zu sein.
Da ich in einem privaten Krankenhaus statt in einem staatlichen Hospital gearbeitet habe, war ich etwas enttäuscht. Die Arbeit dort erinnerte eher an eine Arztpraxis bei uns. Hauptsächlich führte ich Impfungen durch, testete auf HIV und Malaria und verteilte Medikamente. Viel Zeit verbrachte ich auch mit Warten, da es teilweise nur wenige Patienten gab. Insgesamt war die Arbeit weniger spannend als erhofft, da ich mir intensivere und aussergewöhnlichere Krankheitsbilder vorgestellt hatte.
Ich bin dankbar für das Gespräch mit Ivana während meines zweiten Projekts, als ich mich nicht so wohlgefühlt habe. Sie hat mir wertvolle Tipps gegeben, wie ich die Zeit hier spannender gestalten kann, und ich fühlte mich durch sie unterstützt.
Ich hätte mir vor dem Einsatz mehr Aufklärung und die Möglichkeit gewünscht, meine Projekte bereits in der Schweiz selbst auszuwählen. Es wäre hilfreich gewesen, besser zu wissen, was mich wirklich erwartet, um vorbereiteter hierher zu kommen.
Teilweise fühlte ich mich als weisse Frau hier alleine auch nicht ganz sicher.