Um neue Eindrücke zu sammeln un meinen Horizont zu erweitern habe ich mich dazu entschlossen, zwei Monate nach Kenya zu reisen und dort als Krankenschwester zu arbeiten. Ich bin gespannt auf die Erfahrungen, die ich hier sammeln werde.
Ich werde zum ersten Mal in Afrika sein und habe mir vorgenommen, ohne jegliche Erwartungen dorthin zu gehen und alles auf mich wirken zu lassen. In Kenya werde ich im Krankenhaus und in einer Schule / Waisenhaus arbeiten, wobei ich gespannt auf die Arbeitsweise dort bin.
Zürich Flughafen
Nairobi Jomo Kenyatta Flughafen
Für Kenya brauchte ich nur ein eTA ( Electronic Travel Authorazation). Die habe ich online beantragt und innerhalb von 72h erhalten. Ich habe mich hierbei für das Single Entry Visa entschieden - und habe einfach dann ein neues beantragt als ich nachher wieder zurück ins Land einreisen wollte.
Ich habe mich bei meinen Infektiologen am alten Arbeitsort informiert, die mir die Gelbfieberimpfung, Typhus und Affenpockenimpfungen empfahlen. Ebenfalls habe ich Malaria Tabletten erhalten zur Prophylaxe - die ich während meines gesamten Aufenthalt nehmen werde.
Soweit ich weiss, benötigt es nur das kenyanische eTa, gültiger Reisepass sowie der Impfpass (wobei nur die Gelbfieberimpfung pflicht ist). Ich habe ebenfalls meine Reiseroute (Flüge) ausgedruckt, falls ich diese bei der Immigration zeigen muss.
Ich habe wie vor jeder Reise mein Zimmer aufgeräumt, meine Freunde getroffen und nochmals Zeit mit meiner Familie und Hund verbracht. Ebenfalls habe ich weitesgehend geschaut, dass ich all meine Rechnungen beglichen hab.
Ich bin ein chronischer Overpacker weswegen ich am liebsten meinen ganzen Haushalt eingepackt hätte. Ich empfehle schlichte, einfache Kleidung mitzunehmen und auf besonderen Schmuck weitergehend zu verzichten. Ebenfalls habe ich Geschenke für meine Gastfamilie sowie für die Kinder eingepackt.
Am meisten freue ich mich auf neue Erfahrungen, eine neue Kultur und andere Menschen mit verschiedenen Hintergründen kennenzulernen. Ich freue mich einen Blick in eine andere Arbeitsweise zu werfen und vielleicht so etwas neues zu lernen.
Ich habe grundsätzlich keine Angst. Ich weiss dennoch, dass ich mich auf eine ganz andere Lebensweise / Kultur einstellen muss - und gut auf meine Sachen aufpassen muss! Ich muss aus meine Komfortzone rauskommen, was vielleicht einbisschen furchteinflössend sein kann. Aber alles in allem freue ich mich:)
Ich verhoffe mir so gut es geht mithelfen zu können und hoffe, dass wir voneinander lernen können! Ich bin gespannt auf ihre Arbeitsweisen und eventuell anderen Techniken. Ich nehme mal an, dass dort der Arbeitstag anders aussehen wird wie zuhause.



Ich bin via Belgien geflogen und hatte keinerlei Probleme. Der Flughafen war sehr übersichtlich und ich war schnell mit allem durch. Der Flug an sich hat sich für mich einfach lange angefühlt, da ich meist nicht schlafen kann.
Ich hatte keine Probleme, nur eine sehr lange Wartezeit bei der Einwanderungsbehörde. Kenyaner sind bekanntlich sehr "Pole Pole".
Falls dich die Einwanderungsbehörde fragt, weswegen du nach Kenya reist, darfst du die Volunteerarbeit nicht erwähnen - sonst kann dir die Einreise verweigert werden.
Maurice war mein Fahrer, der mich am Flughafen abgeholt hatte. Mit ihm habe ich per WhatsApp geschrieben, so habe ich ihn dann auch ganz einfach gefunden. Alles war gut übersichtlich, da der Flughafen auch nicht so groß ist.
Ich wurde von der lieben Angela ganz herzlich empfangen! Da es schon bereits nachts war, habe ich die Volunteers erst morgen getroffen aber diese waren ebenfalls super herzlich und offen. Ich habe mich bereits seit anfangs sehr wohl gefühlt.





Die Volunteers und natürlich meine Gastmama Angela! Zusammen sind wir lange draussen gesessen und haben über alles mögliche geredet. Angela ist sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Angelas Haus ist eher klein und bei vielen Volunteers kann es mal ganz schnell eng werden - aber genauso konnten wir miteinander connecten.
Während meines Aufenthalts kam es ab und zu zu Wasserknappheit - weswegen Wäsche waschen und Duschen erstmals vernachlässigt wurde. Ebenfalls ist der Strom
für einige Tage ausgefallen, was natürlich unpraktisch war. Wir haben das alle jedoch mit Humor genommen und hatten so die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen.
Ich bin, zusammen mit vielen anderen (meist ausländischen Volunteers) bei der wundervollen Angela untergebracht. Angela ist super herzlich, lieb und immer für Spässchen zu haben. Ich bin darüber sehr dankbar.




Das Team war zum grösstenteil sehr herzlich und zuvorkommend. Ebenfalls war die Stimmung immer sehr entspannt und ruhig, selbst in stressigen Situationen. Das Krankenhaus war sehr klein und überschaulich und sehr einfach gestaltet.
An Materialien hat es vielmals gefehlt, weswegen die Schwestern viel improvisieren mussten (Handschuhe wurden zu Stauschläuchen umfunktioniert). Ebenfalls war Hygiene nicht so ein Thema, nicht so wie ich es von der Schweiz kennen würde. Manchmal haperte es auch aufgrund der Sprachbarriere, weil viele (vor allem Patienten) nicht die besten Englischkenntnisse hatten und ich kein Swahili sprach.
Das Team war grösstenteils sehr herzlich und zuvorkommend. Einige waren sehr offen und haben mir viele Dinge gezeigt, erklärt und Tätigkeiten auch machen lassen. Andere wiederum waren eher distanziert - vorallem diejenigen, die nicht so gut Englisch sprachen.




Am liebsten verbrachte ich die Zeit zuhause mit den Volunteers und Angela. Die kleinen Tätigkeiten wie zum Supermarkt gehen, Smoothies holen oder ganz einfach zusammen draussen reden und Karten spielen mochte ich am liebsten.
Während meiner Zeit in Kenya habe ich folgendes gesehen:
- KICC Tower, von oben hat man eine tolle Aussicht auf ganz Nairobi.
- Giraffe Center, dort kann man selber die Giraffen füttern und tolle Bilder schiessen.
- Masaai Mara Safari, war sehr eindrücklich und wenn man die Chance hat, sollte man unbedingt eine Safari machen.
- Mombasa / Diani, wunderschöne Städte an der Küste, ganz anders als Nairobi. Jedoch sehr empfehlenswert.
Dies war zwar nicht mehr in Kenya, aber unser verlängertes Wochenende in Zanzibar war auch wunderschön.
Ich habe meistens Uber bzw. "PickiPickis" benutzt. Das sind Motorradtaxis, die fand ich jeweils immer sehr toll. Es gibt auch die Möglichkeit die Matatus (Busse) zu benutzen, aber ehrlicherweise schienen mir diese nicht sehr vertrauenswürdig.
Internet hatte ich am besten bei Angela. Ich habe jedoch während meines ersten Tages hier eine SIM-Karte installiert, und somit hatte ich überall gute Verbindung und keinerlei Probleme. Eine physische SIM ist ebenfalls vergleichbar zu einer eSIM viel, viel günstiger.
Ich habe ehrlicherweise nur eine Bar/Club ausprobiert. Die hiess "The Alchemist" und ist in einem teureren Stadtviertel in Nairobi (Westlands). Musik, Ambiente, Location & Drinks waren super, jedoch wurde dort mein Handy geklaut - was den ganzen Rest der Experience sehr erschwert hat. Ich würde mich durchaus als eine "Partymaus" beschreiben - jedoch war ich nach diesem Vorfall eher vorsichtig was das Ausgehen betrifft.
In Nairobi bzw. in Kenya generell wurde mir gesagt dass dies aufgrund des verschmutzen Wasser und Parasiten nicht empfohlen wird. Zum Baden und Entspannen bin ich daher für ein paar Tage nach Zanzibar, Tanzania gereist.
Ich habe meistens zuhause gegessen, bei Angela. Angela kocht jeden Abend für die Volunteers, meist kenyanische Gerichte wie Githeri, Pilau, Chapati mit Bohnen / Linsen etc. Jedoch gibts auch ab und zu Spaghetti.
Restaurants / Foodspots die ich auch gut fand;
- For You Chinese Restaurant
- Nairobi Street Food Kitchen
- FSHL Smoothieshop











Ich habe während meiner Zeit hier einige Projekte besucht:
- Mums Love Orphanage
- Smart Angels School
- Wings of Hope Rescue Center
- Mikulinzi Hospital
- Phadam Hospital
Leider muss ich zugeben, dass die Arbeit in den Krankenhäusern eher langweilig war - da es meist nicht zu tun gab. Wenn ich Glück hatte, durfte ich IV Zugänge legen oder Blutentnahmen machen. An bestimmten Tagen in der Woche war es ebenfalls Zeit, dutzende Babies zu impfen. Mein Highlight war es aber, an zwei Kaiserschnitten zu assistieren.
In der Schule / Waisenhaus habe ich hauptsächlich die Kinder mit Spielen oder Bastelarbeiten beschäftigt.










Anhand von anderen Erfahrungsberichten konnte ich herauslesen, dass die Arbeit im Krankenhaus eher langweilig war (da es nicht sonderlich viel zu tun gab). Dem muss ich leider auch zustimmen - grösstenteils haben wir einfach zugeschaut. Trotzdem konnte ich vieles lernen und die Dinge in der Schweiz mehr wertschätzen.
Ich gehe nach Hause mit einem Herz voller schönen Erinnerungen. Ich durfte hier ganz viele tolle Menschen kennenlernen und wertvolle Freundschaften schliessen. Ebenfalls durfte ich eine neue Kultur kennenlernen und die Welt mit anderen Augen sehen.
Ich habe nicht damit gerechnet, jeweils so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Auf den Strassen wurde man ständig angesprochen, angefasst oder nach Geld gefragt - was manchmal schon nervenaufreibend war. Man sticht aus der Menschenmenge heraus, ob man das möchte oder nicht.
Das Beste war aufjedenfall die Menschen die ich hier kennenlernen durfte! Ich habe hier so viele Menschen mit verschiedenen Hintergründen kennengelernt und ganz viele schöne Erinnerungen mit ihnen geteilt. Auch werde ich das entspannte Pole-Pole Mindset vermissen!
Mein Handy wurde mir am zweiten Tag geklaut, was die ganze Erfahrung anfangs unschön gestaltet hat. Obwohl ich sehr vorsichtig war, darf man nicht vergessen das man sich in einem Drittweltland befindet.



