Als Supernurse mache ich mich auf den Weg nach Kenia. Ich habe mich für ein Projekt ausserhalb von Nairobi entschieden, da ich wirklich erleben möchte, wie die Arbeit mit wenig Utensilien in einem kleinen Krankenhaus durchgeführt werden. An einem Ort, der abseits von guter Infrastruktur ist. Mir ist das Risiko bewusst, da es ein Malariagebiet ist und die Sicherheit nicht so ist wie zuhause. Doch ich lasse mich davon nicht abschrecken, weil ich da sein möchte, wo dringend Hilfe benötigt wird.
Als Supernurse habe ich mir vorgenommen, von den Locals zu lernen, mit zu helfen und ihnen meine bestmögliche Unterstützung anzubieten. Sei es bei Tätigkeiten, Edukation, Abläufen, Organisation oder anderen Dingen. Ich wünsche mir, dass sie meine Ressourcen nutzen und ich diese auch einsetzen kann.
Zürich
Nairobi
Ich musste ein E-Visa für Kenia beantragen. Dies ging ganz leicht. Von Supernurse und der Partnerorganisation habe ich noch Formulare und Informationen bekommen, welche mir die Beantragung erleichterten. Mit dem Schweizerpass, der Einladung und dem Visa verlief die Einreise sehr einfach.
Ich durfte meine Hepatitisimpfung A+B auffrischen lassen, Typhusimpfung als Kapseln vor dem Einsatz zu mir nehmen und die Malariaprophylaxe in Tablettenform mitnehmen. Gelbfieber und die Tollwutimpfung durfte/musste ich ebenfalls noch durchführen. Für die Gelbfieberimpfung bekommt man einen gelben Pass. Das vereinfacht das Zeigen der Impfungen.
Ich habe mir die App der EDA runtergladen um immer auf dem neusten Stand zu sein. Es gibt aktuell ein wenig Unruhe im Land worauf Kenia aktuell auf Gefahrenstufe 4 von 5 steht. Ich lasse mich deswegen nicht verängstigen, da ich weiss, dass die Organisation gut auf mich Acht geben wird.
Da ich nach dem Einsatz noch eine Weltreise anschliessen werde, gabs viel zu erledigen. Die ganze administrative Arbeit war der Stress pur. Ich musste mich beim Einwohneramt melden, dass ich für eine gewisse Zeit nicht anwesend bin, danach beim Steueramt vorbeigehen, bei der Post meine Post umleiten lassen und mein Auto auslösen. Da ich bereits keine Wohnung mehr habe, musste ich mir eine vorübergehende Adresse suchen, bei allen Versicherungen meine Adresse ummelden, die Vollmacht über alles meinem Vater noch überschrieben lassen (man weiss ja nie) und eine Spendeaktion habe ich noch ins Leben gerufen.
Ich habe durch die Spenden ein zweites Gepäcksstück mitgenommen. Da hat es medizinische Utensilien (Handschuhe, sterile Handschuhe, Desinfektionsmittel für Wunden und Hände, Verbandsmaterial, Insulinkanülen, Mundschutz, Medikamente,) Kleider für Kleinkinder, Schulmaterial (Stifte, Farben, Hefte, Blöcke, Spitzer, Radiergummis etc), einen Schlafsack, ein Moskitonetz und Toilettenpapier. Meine persönlichen Sachen für die Weltreise habe ich im Backpack eingepackt. Man braucht nicht viel und dennoch sollte man auf alles vorbereitet sein.
Ich freue mich sehr darauf, eine einzigartige Erfahrung machen zu dürfen. Ich bin sehr gespannt wie due medizinische Versorgung in einem drittweltland funktioniert. Ich freue much darauf, dazu zu lernen und auch ihnen was beibringen zu können. Mich interessiert es sehr, wie sie ihren Alltag gestalten und wie die Infrastruktur dort funktioniert. Ich werde beim Arzt wohnen und freue mich extrem auf den Austausch.
Puuh.. schwierig zu sagen. Ich würde mal sagen, dass ich respekt davor habe, mit Malaria erkrankten Menschen und HIV/Aids positiven Menschen intensiv zu arbeiten. Ich kenne die Krankheitsbilder ansich, war jedoch damit nur wenig in Kontakt zuhause.
Ich stelle es mir so vor, dass wir gemeinsam den Arbeitsalltag gestalten, mir alles gezeigt wird, wir als Team zusammen arbeiten und voneinander profitieren und lernen können. Das ich mit Situationen konfrontiert werde, die neu sind für mich und ich darin geschult werde, wie ich damit umgehen kann/darf. Ich denke, dass es für mich gewöhnungsbedürftig ist, auf ihrem Level zu arbeiten, da ich bereits weiss, dass in Afrika „Pole Pole“ eine grosse Bedeutung hat. Pole Pole bedeutet „Langsam“. Ich selbst arbeite gerne zügig und effizient. Ich lasse mich aber gerne überraschen.
Der Flug verlief Problemlos. Ich kann zwar nicht schlafen im Flieger, doch die Zeit ging rasch um. Nach 15 Stunden kam ich in Nairobi an. Wichtig ist, sich bei den Transfer genug Zeit einzuplanen. Kairo hat einen verwirrenden Flughafen meiner Meinung nach. Ich hatte da einen Aufenthalt von 4h. Dies hat wirklich vorig gereicht. Der Flieger hatte jedoch Verspätung, deshalb ist es wichtig keinen Flug zu buchen, der weniger als 2h Aufenthalt bei Transfer angibt.
Die Einreise verlief Problemlos. Das Visa und der Pass wurden geprüft. Die Wartezeit ist jedoch sehr lange. Im Schneckentempo wurden 13 Personen kontrolliert. Dafür brauchten sie über eine Stunde. Dazwischen wird telefoniert oder sie laufen weg um etwas anderes zu erledigen. Ach, Willkommen in Afrika.! :)
Ich bekam bereits in Zürich eine Nachricht von meinem Fahrer, der mich am Flughafen abholen wird. Da Nairobi gutes Wlan am Flughafen hat, war es relativ easy mit ihm in Kontakt zu treten bei Ankunft. Er rufte mich an und wir trafen uns draussen vor dem Eingang. Er musste leider lange auf much warten. Doch er war sich das bereits gewöhnt. Er fuhr mich dann sicher und zuverlässig zu meiner ersten Unterkunft.
Ich wurde sehr herzlich von Angela begrüsst und aufgenommen. Sie bemerkte sofort, dass ich müde war und zeigte mir kurz die wichtigsten Dinge im Haus. Ich durfte dann duschen gehen und mich hinlegen. Ich konnte jedoch nur 4h schlafen, da ich danach ins Office der Partnerorganisation gehen musste. Zum Glück bin ich mir wenig schlaf gewöhnt. Ich verbrachte die ersten 2 Tage in Nairobi und wurde über das Projekt aufgeklärt. Dann gab es noch eine Stadtführung dazu. Ach, Nairobi ist sehr lebendig. Ich wurde von den Reizen überflutet. Es war sehr laut, extrem viele Menschen und ein Durcheinander herrschte. Natürlich fiel ich mit meiner Hellhäutigkeit auf und wurde überall angesprochen. Sie waren jedoch sehr respektvoll und freundlich. Am Samstag fuhr ich mit dem Bus (Easy Coach) nach Homa Bay. Mir wurde gesagt, dass ich da aussteigen soll. Naja, das war jedoch nicht korrekt. Ich sollte eig. in Oyugis aussteigen. Das erste Abenteuer beginnt😂. Dr. Ben sendete mir einen Fahrer, der mich in Kendu Bay abholen kam. Als ich endlich bei Dr. Ben abgeliefert wurde, wurde ich auch da sehr herzlich empfangen. Die Kinder waren sehr neugierig und dennoch zurückhaltend. Seine Ehefrau Jacky war sehr herzlich und zeigte mir mal alles. Antony und Grace waren ihre Hausarbeiter. Zwei sehr liebe Menschen. Moris ist ein Mitarbeiter des neuen Spitals und wohnt vorübergehend auch bei der Familie. Ich verbrachte den Abend mit der Familie und wurde sehr lecker bekocht. Ich muss definitiv noch lernen, mit meinen Händen zu essen😂.
Ich wohnte bei Dr. Ben und seiner Familie in einem Haus. Die typischen Duschen hier, gefielen mir sehr gut. Es war schön, mal anders zu duschen als zuhause. Teilweise war das Wasser zu heiss oder es lief gar nicht aufgrund der elektrizität. Da durfte man dann oldschool duschen. Ein Eimer und ein Massbecher😂. Das Haus hatte Solar, doch dies reichte nicht für die heisse Dusche aus. Wir hatten jedoch immer Strom. Es war sehr einfach eingerichtet und dennoch gemütlich. Die Betten waren mit einem Moskitonetz ausgestattet, ich hatte ein eigenes Zimmer mit Bad. Manchmal liefen Hühner ins Haus und pickten heruntergefallenes Essen auf. Die Kinder waren sehr lebendig und konnten sich nebst mit fernsehen auch mit einfachen Spielsachen beschäftigen. Es war eine sehr gemütliche Stimmung. Das jüngste Kind unterhielt uns alle auf eine witzige Art und Weise. Die Umgebung war sehr sicher, das Haus hatte überall Kameras. Am Abend haben wir immer zusammen gegessen und es war eine schöne Stimmung.
Puuh, schwierig zu sagen. Das Haus war teilweise sehr schmutzig, da die Kinder keine Tischregeln kennen, die Hühner teilweise ihre Ausscheidung im Haus verrichten und aus dem Zimmer der Kinder kam ein sehr strenger Geruch. Ich durfte auch nicht alleine raus gehen, somit ist man in seiner Freiheit ein wenig eingeschränkt. Am Wochenende wurde ich morgens geweckt um zu Frühstücken, obwohl ich nicht Frühstücke. Manchmal wurde ich zum essen „gezwungen“, obwohl ich schon satt war. Das konnte ich jedoch regeln. Dies war Kulturbedingt. Sie waren jedoch offen für meine Wünsche. Das Essen blieb jedoch immer gleich. Ich hatte in den Wochen stets jeden Tag das selbe zu essen. Ich musste mich wirklich dran gewöhnen, jeden Tag zwei Mal Ugali, Chabis und Fisch zu essen.
Meine Gastfamilie ist sehr herzlich. Jacky ist eher eine ruhige Frau und eine sehr liebevolle Mutter. Ben verwöhnt seine Kinder extrem. Er bringt ihnen jeden Abend irgendetwas mit. Egal ob Saft, was zu Essen oder Spielzeuge. Die (6) Kinder sind sehr aktiv und man kann sich gut mit ihnen Beschäftigen und unterhalten. Wir haben wirklich sehr oft gelacht. Die Familie ist sehr humorvoll und sie kümmerten sich wundervoll um mich. Sie achteten stets darauf, dass es an nichts fehlt. Nur ein Beispiel: Ich hab mir ein Redbull gekauft, da dies mein „Kaffee“ am Morgen ist. Von da an hat mir Ben jeden Tag einfach zwei Red Bull organisiert.! Ich habe ihm gesagt, dass er das nicht muss, doch er äusserte nur: „Bei mir bezahlt kein Gast oder eine Frau irgendetwas, was mit Essen oder Getränken zu tun hat. Ich mache ihnen gerne eine Freude“. Das hat war wirklich sehr aufmerksam und lieb von ihm. Sie nahmen mich auch zu Ausflügen mit und somit sah ich noch mehr von Kenia als den Arbeitsplatz und mein „Zuhause“ hier.
Ich wurde von Dr. Ben seinen Mitarbeitern vorgestellt. Zainab, Diana, Hassan und Jack. Sie sind sehr liebe und offene Menschen. Ich verstand mich mit ihnen auf anhieb sehr gut. Das Medical Center entsprach nicht dem, was ich mir vorgestellt habe. Es war jedoch sehr cool in so einer Umgebung mal arbeiten zu dürfen. Aktuell gab es jedoch fast keine Patienten, da sie Probleme mit der Krankenkasse hatten. Somit konnte ich mich sehr gut eingewöhnen und mir wurde alles gezeigt. Als es ruhiger war, durfte ich seiner Frau im staatlichen Spital helfen. Dort hatten wir viel mehr zu tun. Bis zu 30 Patienten haben wir ambulant versorgt. Ich durfte schwangere Frauen untersuchen, Babies wiegen, Malariatests machen, Medikamente verschreiben und die Medikamentenedukation übernehmen. Manchmal auch Patienten über gewisse Krankheitsbilder aufklären und über die Massnahmen informieren. Ich ging mit Jacky in eine Schule um Mädchen gegen HPV zu impfen. Einige hatten noch nie eine „weisse“ Person gesehen und ich wurde von vielen einfach angefasst oder angestarrt. Sie waren jedoch immer respektvoll. Injektionen durfte ich ebenfalls durchführen, welche für mich neu waren. Statt Infusionen, wurden die Medikamente direkt in die Venen gespritzt. Ich durfte wirklich sehr viel lernen. Als ich weder bei Jacky noch in Apida was zu tun hatte, habe ich mir selbst Arbeit gesucht und administrative Tätigkeiten für das neue Spital übernommen. Das Apida-Projekt ist im vollen Gange und ich wollte ihnen all meine Unterstützung zur Verfügung stellen, die ich konnte. Ben liess mir diese Freiheit und war sehr dankbar dafür.
Die Hygieneeinhaltung ist hier anders als in der Schweiz. Es war teilweise schmutzig und ich versuchte Ordnung zu halten. Es gab keine Stauschläuche für die Venenpunktionen sondern nur Handschuhe. Blutzuckermessgeräte waren nicht vorhanden und auch keine Batterien für den Termometer. Infusionen haben sie die Materialien nicht oder im staatlichen Spital fehlen die Medikamente. Das private Spital hatte jedoch genug Medikamente. Es fehlte jedoch an sovielen Materialien, dass ich froh war, ihnen Sachen mitgebracht zu haben. Sie waren sehr dankbar.
Das Team war so cool.! Diana, Suale, Zainab und Jack waren sehr offen und herzlich. Wir haben über viele Dinge gesprochen und sie waren offen für Feedbacks und Verbesserungsvorschläge. Sie setzten dies auch um. Es war eine Hand in Hand zusammenarbeit. Sie achteten auch darauf, dass ich mich bei ihnen wohlfühlte und auch Tätigkeiten übernehmen durfte.
Ich war jeden Tag 12h ausser Haus. Viel „Freizeit“ hatte ich unter der Woche nicht. Am Wochenende hatte ich meine Wäsche von Hand gewaschen, an meinem Tagebuch geschrieben oder mit den Kindern gespielt. Wir haben 2x einen Ausflug gemacht und ansonsten hatte ich mit meinen Familien und Freunden telefoniert. Da ich nicht alleine raus durfte, blieb ich zuhause. Das hatte mich jedoch nicht wahnsinnig gestört.
In oyugis gibt es nicht viel zu sehen. Wir fuhren nach Kisumu zum Impala Sanctuary. Da liefen Zebras frei herum, doch die anderen Tiere waren in den kleinen Käfigen eingesperrt. Dies fühlte ich nicht so. Bei mir sollten die Tiere frei leben. Anscheinend waren alle Tiere „Waisen“. Ich weiss nicht ob ich das glauben soll. Der Viktoria See ist sehr schön, jedoch voll mit Parasiten. Die Natur im Allgemeinen hier, ist wunderschön.
Ich wurde stets von Ben oder einem seinen Fahrern zum Spital oder nach Hause gebracht. Sie haben ein Auto. Hier fahren alle verrückt hahah. Man muss sich daran gewöhnen, doch Ben hat die Fahrkunst im Blut.
Überall wo ich war. Zuhause, bei der Arbeit oder die Mobilen Daten waren überall gut. Safaricom ist das beste Netzwerk hier. Ansonsten war ich nirgendswo, wo ich Internett benötigt hätte. Dies war jedoch völlig in Ordnung.
In Oyugis gibts eine Hotelbar „Zuri“. Da gibts leckere Snacks und auch gute Getränke. Nach der Arbeit fuhren wir von Apida direkt in diese Bar. Wir verbrachten da zwischen einer bis zwei Stunden um das Geschäft zu besprechen oder weil er da noch ein Meeting hatte und mich mitnahm.
Für uns Fremde leider in der Umgebung keine. Der Viktoriasee ist zwar schön, da will man jedoch nicht rein wegen den Parasiten. Am besten kühlt man sich unter der Dusche ab. So bleibt einem vieles ersparrt an möglichen Krankheiten.
Ich hatte während dem Praktikum zuhause oder auf der Arbeit gegessen. In Nairobi ging ich in ein Restaurant namens Java House. Das kenne ich noch vom letzten Jahr. OMG, das Essen da ist sooo lecker.! Ein wenig Fastfood doch auch gesund und hygienisch.! Es ist kein Restaurant mit typisch lokalem Essen. Mehr europäisch, doch sehr sehr lecker.
Ich bin eine Supernurse, da es ein herzenswunsch von mir war, einmal in Afrika arbeiten zu dürfen.! Dieser Traum konnte mir Supernurse erfüllen und ich bin ihnen soooo dankbar.!
Wie bereits schon erwähnt, wurde ich in allen Bereichen miteinbezogen.
Medizinische Tätigkeiten: Injektionen verabreichen, Malariatests durchführen, Medikamente verordnen, Impfen, Edukation, Babies wiegen, Symptomerfassung.
Administrative Arbeiten:
Guidelines erstellen
Checklisten erstellen
Reinigungsplan erstellen
Hygienerichtlinien erarbeiten
Hygienische Arbeiten:
Reinigen und sortieren vom Medikamenten-Materialienschrank
Ordnung schaffen in den Arbeitsräumen und reinigen.
Meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich hatte meine „Vorstellungen“. Doch ich durfte so viel mehr machen und einiges dazu lernen. Ich durfte mein Wissen weitergeben und sie waren sehr offen für meine Hilfe und Unterstützung. Ich durfte soviel Dankbarkeit erleben und mein Herz wurde erfüllt mit Dingen, die ich nicht in Worte fassen kann.
Ich nehme ganz viele Erfahrungen, Erlebnisse und Fotos mit nach Hause. Souvenirs eher wenige, da ich noch einige Monate unterwegs sein werde, bevor ich nach Hause gehe. In mir hat sich bereits einiges Verändert und mit dieser Veränderung werde ich definitiv mein Leben umkrempeln können und mehr Dankbarkeit leben.
Ich habe mir den Gesundheitswesen Aspekt in Afrika schon „schlimm“ vorgestellt. Da das Land hier nicht den Luxus, wie wir ihn in der Schweiz haben pflegen. Doch die Realität ist schlimmer. Wenn man zuhause stirbt, da man sich keine Krankenkasse, geschweige denn den Arzt leisten kann oder den Arzt sich leisten kann, jedoch keine Medikamente die hier 2.- kosten.. das ist emotional sehr belastend. Man sieht die Menschen leiden und würde ihnen allen am liebsten sofort helfen. Doch wen man anfängt für alles zu zahlen, dann gäbe es ein Ungleichgewicht in allem. Es war schwierig diesen inneren Konflikt zu lösen. Wo sagt man „ja“, wo sagt man „nein“. Kinder die sich eine Mahlzeit am Tag in der Schule „gönnen“ können, da die Familie kein Geld hat, Schuhe sind ein Luxusgut, geschweige denn ein Bett. Die Krankenkasse (3-4.- pro Monat) kann sich auch nicht jeder leisten. Es sind wirklich Zustände hier, die kann man sich nicht mal Ansatzweise vorstellen. Solche Situationen muss man erlebt haben um wirklich nachfühlen zu können, wie die Realität in einem armeren Land ist.
Das die Menschen hier, ein „Miteinander“ leben. Das sie trotz der ganzen Situation eine Ausstrahlung haben und jeden Tag ihr Bestes geben. Das man sich Willkommen fühlt und viel Dankbarkeit erlebt. Das man hier „Menschlichkeit“ spürt und Support untereinander. Der Staat mach dies nicht, doch die Armen untereinander leben das. Das hat mich stark beeindruckt und ich fand das sehr berührend.
Ich durfte in diesen Wochen nicht wirklich „negatives“ erleben. Das mit dem Essen hat sich schnell geregelt. Ansonsten durfte es mir gut ergehen und das soll auch so sein. Das andere Negative war halt das, dass man gerne so viel mehr machen würde und helfen würde, doch die Hände sind einem gebunden auf eine Art und Weise. Das der Staat seine Landsleute so behandelt ist abartig und mit dem muss man sich auseinander setzen.