Als Supernurse mache ich mich auf den Weg nach Kenia, dort möchte ich eine neue und andere Realität kennenlernen, in die kenianische Kultur eintauchen und viele neue Erfahrungen sammeln sei es im beruflichen Bereich wie auch auf persönlicher Ebene.
Ich habe mir vorgenommen mich auf dieses Projekt in vollen Zügen einzulassen, das Land, die Menschen, die Kultur und Mentalität kennenzulernen und zu verstehen. Ich möchte die Menschen und ihre Geschichten erkunden, für sie da sein und unterstützen, eine neue Realität erforschen. Ich möchte mich auch auf andere Wege in der Pflege einlassen, mit wenig Material und den Gegebenheiten vor Ort so gut wie es geht zu helfen und unterstützend da sein.
Zürich
Nairobi
Ich musste eine elektronische Reisegenehmigung (eTa) beantragen, diese hat 30 Dollar gekostet. Die Genehmigung muss unbedingt ausgedruckt am Flughafen in Nairobi vorgewiesen werden.
Ausserdem haben wir von der Partnerorganisation vor Ort ein Invitation Letter erhalten, um die Reisegenehmigung zu beantragen.
Da ich Gelbfieber schon bei einer vorhergehenden Reise gemacht hatte, habe ich nur Meningokokken und Polio müssen machen. Dazu habe ich mich im Tropeninstitut beraten lassen.
Zusätzlich habe ich mir die Malariaprophylaxe (Malarone) besorgt und genügend Insektenschutzmittel.
Es braucht eine elektronische Einreisegenehmigung, die max. bis zu 3 Tage vor Einreise beantragt werden muss und 3 Monate gültig ist. Diese kann online beantragt werden.
Ausserdem braucht es einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist.
Eine Gelbfieberimpfung wird auch empfohlen.
Ich habe mich vor meiner Reise darum gekümmert, das meine Pflanzen gut versorgt sind, das regelmässig gute Freundinnen vorbeikommen, um in meiner Wohung nach dem Rechten zu sehen und um meine Pflanzen zu giesen.
Ich habe diverse Medikamente mitgenommen: Schmerzmittel, Antibiotika, Antiemetika, Laxantien, Loperamid, Antimalariamedikament, Spasmolytika (Buscopan).
Ausserdem habe ich noch Verbandsmaterial, Antiseptika, Händedesinfektionsmittel, Handschuhe, Mullbinden und eine eine Schere (Mangelware im Spital) eingepackt.
Als Geschenke für die 2 Gastfamilien und für andere Personen habe ich Schokolade mitgenommen ( Nutella und Ovomaltine Crunchy Cream).
Am meisten freue ich mich in eine andere Realität einzutauchen und lernen wie es ist mit wenig auszukommen, eine neue Kultur und Mentalität kennenzulernen sowie auch das Land mit all seinen Facetten zu erkunden ( Essen, Natur usw)
Am meisten Angst habe ich zu erkranken (Magen-Darm Erkrankung, Malaria)und vor ungenügenden hygienischen Bedingungen.
Ausserdem habe ich ein bisschen Sorge mich nicht ausreichend verständigen zu können und vielleicht aus Unwissenheit der kulturellen Denkmuster mich nicht korrekt zu verhalten.
Ich stelle es mir als eine unvergessliche, prägende Erfahrung vor.
Ich hoffe auch viel Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit zu treffen.
Ich weiss jetzt schon das es nicht so kommt wie ich es mir vorstelle. Ich habe keine grossen Erwartungen, ich lass mich ein auf das grosse Abenteuer :)
Wir sind von Zürich nach Frankfurt und dann nach Nairobi geflogen. Wir haben uns extra einen späteren Anschlussflug gebucht, um genügend Zeit zum umsteigen zu haben, da der Flughafen in Frankfurt riessig ist und man sich da genügend Zeit für die Wege einplanen sollte.
Die Einreise verlief soweit recht unproblematisch ab, wichtig ist, dass die Reisegenehmigung am Flughafen in Nairobi ausgedruckt vorgezeigt werden kann und nicht nur elektronisch auf dem Handy.
Ansonsten gab es keine speziellen Vorkomnisse bei der Einreise.
Ein Fahrer hat auf uns vor dem Flughafen gewartet, die Kommunikation über Whats App hat gut geklappt und wir haben uns direkt getroffen und er hat uns zur ersten Unterkunft in Nairobi gebracht, wo wir drei Nächte geschlafen haben.
Die Unterkunft wird von der Hostmum
Angela geführt. Bei unserer Anreise waren mehrere Volunteers aus unterschiedlichen Ländern untergebracht.
Es gab eine Toilette und eine Dusche mit warmen Wasser, beides teilte man sich mit mehren Volunteers. Fürs Frühstück gab es Kaffe, Brot und Milch und abends hat Angela für alle Volunteers gekocht, das war sehr lecker. Ich musste einmal in den drei Tagen mein Zimmer wechseln und hab mit Angela in ihrem Zimmer geschlafen. Ich fand das nicht schlimm, generell war Angela eine sehr aufmerksame und liebevolle Gastgeberin.
Nach drei Tagen ging es dann für uns nach Virhembe, einem sehr kleinen Ort in der Nähe des Kakamegaforest.
Wir wurden von Gabriel unserem Host und gleichzeitig dem Spitaldirektor in Empfang genommen.
Meine Freundin und ich teilten uns Gabriels Zimmer, es gab noch ein weiteres Zimmer, mit dazugehörigem Bad, das wurde während unseres Aufenthaltes von einem anderen Volunteer genutzt. Gabriel schlief in der Zeit auf dem Sofa im Aufenthaltsraum/ Wohnzimmer.
Angela hat uns sehr herzlich empfangen,
Gabriel war auch sehr freundlich, jedoch war er am Anfang eher reserviert und hat viel Zeit an seinem Handy verbracht. Die ersten und wichtigen Informationen haben wir vom anderen Volunteers erhalten.
Es gab ein Toilette und eine Dusche mit warmen Wasser, das man sich zusammen geteilt hatte. Fürs Frühstück gab es Kaffe, Brot und Milch und abends hat Angela für alle Volunteers gekocht, das war sehr lecker. Ich musste einmal in den zwei Tagen mein Raum wechseln und hab mit Angela in ihrem Zimmer geschlafen. Ich fand das nicht schlimm, generell war Angela eine sehr aufmerksame und liebevolle Gastgeberin. Das Haus war von einem grösserem Garten umgeben, mit Bananenbäumen.
Der Garten war richtig schön, ich hab den Ausblick und die diversen Geräusche der Nachbarstiere (Hühner, Kühe, Schweine) sehr genossen.
Das Spital befand sich nur 5 Gehminuten von Gabriels Haus.
Generell ist Virhembe sehr klein, es hat wenige kleine Läden, wo man das nötigste erhält (ein bisschen Obst, bisschen Gemüse, Milch, Toastbrot). Ein ATM und Supermarkt gab es in der Ortschaft nicht, dazu musste man ca. 30-40 Minuten mit dem Motorrad in die nächstgrössere Ortschaft fahren.
Das Haus von Gabriel an sich war vom Standard her eigentlich noch recht gut, jedoch waren in unserem Zimmer überall Gabriels Sachen, er hatte uns den Kleiderschrank nicht freigeräumt und auch sonst waren überall seine Kleider/ Unterwäsche verteilt, sodass wir drei Wochen aus dem Koffer lebten. Des weiteren war das Badezimmer schmutzig, das Waschbecken war gefüllt mit diversen Sachen und es kam kein Wasser raus . Auch aus der Dusche kam nur ein dünner Wasserstrahl mit kaltem Wasser. Wir mussten in den ersten Tagen unsere Zähne in der Küche putzen und nur nach mehrmaligen Nachfragen hat Gabriel einen Handwerker organisiert der das Waschbecken reparieren konnte. Geputzt haben wir das Bad selbst, dazu mussten wir aber in die nächste Ortschaft fahren, um dort im Supermarkt Putzutensilien zu kaufen, da Gabriel praktisch keine besass.
Das Wc hat der Handwerker auch versucht zu reparieren, jedoch hat es bis am Ende getropft.
Es gab auch Tage wo die Klospülung nicht funktionierte und wir dann selbst den Tank mit Wasser auffüllten oder es gab auch öfters kein Wasser zum Duschen.
Es gab „zum Glück“ noch eine Ausweichtoilette im Garten, eine Latrine.
Generell war das Haus nicht gerade sauber, obwohl Gabriel ca. ein Mal in der Woche eine Frau zum reinigen organisiert hatte und wir auch selbst immer wieder geputzt hatten.
Gabriel war unser Host, er ist auch gleichzeitig der Spitaldirektor und auch ein Guide im nahegelegenen Rainforest.
Seine Familie wohnt nicht bei ihm. Gabriel beherbergt öfters Volunteers, die für Regenwaldstouren kommen oder für einen längeren Aufenthalt bei ihm im Spital arbeiten.
Das Virhembe Community Nursing Home ist ein kleines Spital, wo starionäre als auch ambulante Patienten behandelt werden. Die häufigsten Diagnosen sind Malaria, Pneumonien, Diabetes und Hypertonien, Sepsis ( alles was nicht genau identifiziert werden kann) sowie Schwangerschaften und Geburten. Es gibt verschiedene Beratungsräume z.B.: für das Testen und die Beratung von HIV Patienten und das MCH ( mother child health), wo Schwangere beraten und Kleinkinder untersucht und u.a. auch geimpft werden.
Der Tag beginnt so gegen 9 Uhr (Arbeitszeiten sind für Stammpersonal recht flexibel und alles geht “pole pole”)mit der Visite der stationären Patienten. Dabei werden die Vitalzeichen erhoben und das Prozedere festgelegt und Brenda (die Ärztin) untersucht falls nötig die Patienten. Nachher werden die erhobenen Daten in die Patientenakten (doppelt) eingetragen und es werden die Ein- und Austritte in verschiedenen Büchern dokumentiert. Ich war erstaunt wie viel in Kenia dokumentiert wird.
Danach hab ich der Ärztin bei der Sprechstunde der ambulanten Patienten unterstützt oder ich konnte im Labor Blutentnahmen und Malariatest durchführen.
Gegen Mittag/ Nachmittag wurde die Medikentenrunde durchgeführt. Die Zeiten dafür unterschieden sich auch jeden Tag.
Während meines Aufenthaltes konnte ich bei einer Geburt dabei sein, das war wirklich eine sehr spannende, eindrückliche Erfahrung.
Jeder Tag war anderes, es kamen auch oft Notfälle rein (teilweise fahren sie sogar mit dem Motorrad ins Spital rein), es kamen Personen zur Wundversorgung, mit teilweise echt tiefen chronischen Wunden und leider hatten wir wirklich kaum Material zur Wunderversorgung. Ausserdem wurden auch gynäkologische Untersuchungen gemacht, Stichverletzungen versorgt sowie orthopädische Patienten behandelt und alles was sonst so anstand wurde mit dem wenigem was zur Verfügung stand behandelt.
Es gab im Spital kein einziges Desinfektionsmittel. Handschuhe waren auch oft Mangelware und diese mussten oft in den diversen Räumen gesucht werden. Zum Glück hatte ich mir beides aus der Schweiz mitgenommen.
Es gab zwei Waschbecken, jedoch kam auch oft kein Wasser raus. Die Personaltoilette (ausserhalb des Spitals) war auch eine Hocktoilette, um sich die Hände zu waschen lief man jedoch wieder zurück ins Spital.
Wenn es kein Strom gab, dann konnten auch verschiedene Laboruntersuchungen nicht durchgeführt werden u. A. die Untersuchung der Malariatests unter dem Mikroskop.
Medikamente waren auch sehr knapp bemessen, teilweise fehlten sie auch, dann wurde entweder irgend ein anderes Medikament z.B. Antibiotika gegeben oder der Patient erhielt seine Therapie nicht.
Infusionsbesteck erhielt jeder Patient nur eines bei Eintritt. Der PVK wurde auch abgestöpselt und die Infusionen blieben dann über Stunden / Tage über dem Bett hängen, wobei die Systeme kein Verschluss hatten.
Generell war Hygiene ein schwieriges Thema und absolut nicht vergleichbar mit unseren Standards.
Das Team besteht aus Brenda der Ärztin, den Apothekern, die Krankenpfleger Tabita, Fred und der Nachtpflegerin, den Pflegehilfen, der Rezeptionisten, dem Buchhalter, den Fahrern, Köchinnen und den Reinigungskräften.
Brenda ist die einzige Ärztin, sie betreut alle Patienten tagsüber, nachts ist nur ein Krankenpfleger dort.
Die Pfleger haben aber auch die Kompetenz Medikamente zu verordnen, Visiten zu machen, Geburten alleine durchzuführen sowie Patienten aufzunehmen. Es gibt von den Kompetenzen her keine klare Trennung zwischen Pflege und Arzt.
In meiner Freizeit bin ich joggen gegangen und habe Yoga gemacht. Es war möglich tagsüber joggen zu gehen es konnte vorkommen, dass man von dem
ein oder anderen Local angesprochen oder einem etwas hinterhergerufen wurde, aber es gab nie gefährliche Situationen.
Am Wochenende sind wir in eine nahegelegene Stadt gefahren und haben uns diese angeschaut (Kisumu, Kakamega) oder wir haben uns Obst und Gemüse auf den verschiedenen Märkten besorgt. Märkte in Kenia sind auch immer ein Erlebnis und sollte jeder mal gesehen haben.
Es blieb auch viel Zeit zum lesen, Tagebuch schreiben etc.
Da Gabriel, unser Host, neben seiner Arbeit als Spitaldirektor auch Tour Guide ist, sind wir an einem Tag auch mit ihm in den naheglegenen Kakamega Regenwald und haben dort die Sonnenaufgangstour gemacht. Es war richtig schön, vor allem die Geräuschkulisse war richtig beeindruckend.
In Kisumu sollte unbedingt der Viktoriasee angeschaut werden, in Virhembe würde ich jedem eine Tour durch den Regenwald anraten.
In Nairobi hatten wir eine Stadtführung von der Partnerorganisation erhalten, sehr interessant, vor allem eine Fahrt mit dem legendären Matatu war ein Highlight.
Ich habe mir am 2. Tag in Nairobi eine kenianische Simkarte gekauft mit einem Paket mit entsprechendem Datenvolumen, Telefon und SMS. Das war auch nicht so teuer und wir hatten auch fast überall gutes Netz.
Auf der Arbeit gab es zwar Wlan, dieses hat aber die meiste Zeit nicht gut funktioniert bzw. gegen Ende des Aufenthaltes musste es bezahlt werden und es fehlte für ein paar Tage das Geld, sodass wir das Wlan von unserem Host mitnehmen mussten.
Bei Gabriel hatten wir Wlan, es funktionierte recht gut. Voraussetzung war natürlich, dass es Strom gab.
In Virhembe gab es keine Bar, für Bars und Restaurants musste man in eine naheglegene Stadt fahren ( Kakamega ca. 40 Minuten Fahrt mit dem Motorrad und Kisumu ca. 2 Stunden Fahrt mit Motorrad und Matatu).
In der Nähe, wo wir waren, gab es keine Bademöglichkeit. Die letzten Tage haben wir aber an der Küste verbracht in Diani Beach. Der Strand war aufgrund der Nebensaison fast leer, das Meer hatte eine angenehme Temperatur und da die Küste sehr touristisch ist gab es dort eine Vielfalt an verschiedenen Restaurants und Shops.
Wir haben sehr viel selber gekocht bzw. wurden bekocht. Das Essen haben wir auf den Märkten oder in Virhembe selbst in den kleinen „Läden“ gekauft. Im Spital gab es jeden Tag das selbe Essen, Ugali (Meisbrei), gegessen wurde auch nur mit den Händen ohne Besteck. Abends gab es Reis mit Tomaten oder Kartoffeln oder Kochbananen.
Diese haben mir besonders gut geschmeckt.
Besonders lecker fand ich auch das Chapati, eine Art Fladenbrot sowie Früchte wie Mangos, Bananen, Avocados, diese haben einen ganz anderen intensiveren Geschmack. Gabriel hat uns eines Tages auch gelehrt wie man Chapati selbst macht, das war eine lustige Erfahrung.
Als Supernurse im Einsatz durfte ich mit auf Viste gehen, dort habe ich die Vitalzeichen erhoben, danach auch alles dokumentiert, Medikamente verabreicht, i.v und p.os, Blutentnahmen im Laboratorium durchgeführt, Zugänge gelegt, Wunden versorgt, bei Geburten assistiert. Im MCH ( mother child health) Kleinkinder gewogen, deren Grösse gemessen, Impfungen und andere Medikamente verabreicht. Im HIV Testzentrum konnte ich selbst Personen auf HIV testen und Bosco bei Beratungen unterstützen.
Nachmittags habe ich vor allem Brenda in der Sprechstunde unterstützt, dort kamen sehr unterschiedliche Patienten, akute Notfälle (Hypoglykämien, hypertensive Krisen, Schnittwunden, Malariapatienten, Pneumonien usw.)
aber es wurden auch Kontrolltermine von ehemaligen stationären Patienten durchgeführt sowie alles was so anstand. Der Grossteil der Patienten waren internistische Patienten, aber es kamen auch sehr viel Personen mit einer HIV Infektion und auch orthopädischen Patienten.
Im Laboratorium durfte ich neben vielen Blutabnahmen und Malariatest auch Tests zu Abklärung von Pneumonien, Blutgruppentest sowie diverse Stuhl und Urinproben untersuchen.
Einmal durfte ich einen Tag den Pfleger Fred im „Ausssendienst“ begleiten, wir sind in ein sehr abgelegene Ortschaft mit wenigen Häusern gefahren und haben dort in einer Kirche diverse Dienstleistungen für die Bevölkerung angeboten. Es wurden Kinder geimpft, Blutdruck und Blutzuckermessungen durchgeführt, Malariatest durchgeführt, Verhütungsmittel abgegeben und Fred hat auch in einem nahegelegenen Häuschen das Verhütungsstäbchen bei Frauen wieder entfernt. Es war für mich ein sehr interessanter Nachmittag.
Ich bin mit sehr wenig Erwartungen in das Projekt rein und wollte mich einfach auf alles einlassen so wie es kommt und das war auch gut so, denn man muss sich schon an andere Lebensumstände und Arbeitsbedingungen gewöhnen.
Das Projekt bleibt mir für immer in Erinnerung und hat mir sehr viel auch für mein weiteres Leben gelehrt, vor allem, dass man echt sehr wenig zum Leben braucht und auch mit sehr wenig sehr glücklich und dankbar sein kann.
Ich nehme sehr viele tolle Erinnerung von der Reise und dem Projekt mit, ich habe viele tolle Menschen begegnen dürfen, sei es im Spital wie auch ausserhalb.
Im Spital wurden wir sehr unterstützt, vor allem die Ärztin Brenda hat uns sehr gut begleitet und viel Wissen vermittelt.
Eine sehr schöne Erfahrung fand ich ausserdem, dass ich bei der ersten Gastmutter sowie bei Gabriel verschiedene Freiwillige von unterschiedlichen Nationen und Projekten kennenlernen durfte und ich konnte mich mit ihnen über deren Erfahrungen, Erlebnisse sowie über die Kultur und Kenia generell austauschen.
Die Realität im Spital im Virhembe im Vergleich zu den Spitälern in der Schweiz, wo ich bisher gearbeit habe ist völlig unterschiedlich. Ich würde sagen es ist eine andere Welt. Es gibt sehr wenig Material, es gab kein einziges Desinfektionsmittel, Hygiene und steril arbeiten entsprechend ganz und gar nicht unseren Standards.
Ärzte und Pflege unterscheiden sich kaum in ihren Komptetenzen, es arbeiten auch teilweise Personen in dem Spital aufgrund ihrer Erfahrung ohne jegliche medizinische Ausbildung.
Positiv beeindruckt hat mich die Tatsache das die meisten Personen, denen ich begegnet bin glücklich schienen, obwohl sie wenig zum leben hatten, sie waren sehr freundlich und offen mir gegenüber.
Ich fand es ganz erstaunlich wie sie mit Problemen umgehen, sie haben einen sehr positive Ansatzweise und häufig gute Problemlösestrategien.
Leider muss ich erwähnen, dass viele Menschen, denen ich begegnet bin, aufrund der helle Hautfarbe die wir haben daraus schlossen, das ich/wir automatisch reich sind und so wurden wir sehr häufig nach Geld gefragt, was auf Dauer auch sehr anstrengend wurde.
Gabriel war leider auch nicht sehr sauber und hat z.B.: auch nicht das Badezimmer geputzt bevor wir angereist sind.
Ich habe es auch nicht verstanden, dass immer sehr viel gekocht worden ist und was übrig blieb einfach weggeschmissen wurde, obwohl wir auch oft angeboten hatten das Essen am nächsten Tag zu essen, aber das kam nicht in Frage. Das fand ich ziemlich schade.