Bettina
Kenia
07.03.2023 - 28.04.2023
Meine Reise beginnt
Meine Reise
Ich mache mich auf den Weg nach Kenia. Ich habe mich dafür entschieden, allein zu reisen
Mein Auftrag
Ich möchte erleben, wie die Menschen in einfachsten Bedigungen arbeiten und leben. Möchte erfahren, wie geholfen werden kann und meine eigene Weltsicht erweitern.
Abflughafen
Zürich
Zielflughafen
Nairobi
Papiere, die ich beantragen musste
Visa ausgedruckt, Einladungsschreiben, Covidzertifikat (auf dem Telefon reicht)
Impfungen, die ich brauche
Tollwut, Typhus, Malariaprophylaxe, Polioauffrischung, Gelbfieber
Einreisebestimmungen
Covidzertifikat, keine Infektzeichen, Visa in Papierform
Was war mir wichtig, vor der Reise zu erledigen
Wohnung untervermieten, Freunde und Familie treffen, letzte Einkäufe tätigen, Shilling bestellen, laufende Rechnungen weiterleiten, Kleidung mit Mückenspray impregnieren.
Was ich im Koffer habe
Gängige Reisemedi inkl Verbandzeug, Händedesinfektion, Malariaprophylaxe.
Geschenke wie Schokolade, Stifte, Hefte, Sticker, Haarschmuck, Laptopt, Spielsachen
Ökowaschmittel und -körperpflegemittel.
Wäsche und Kleidung für 18-28 Grad
Solarlicht und Taschenlampe
Worauf freue ich mich
Ab in meine persönliche Panikzone und neue Pfade begehen.
Wovor habe ich Angst
Ich reise mit viel Unwissenheit darüber, was mich erwarten wird. Ausserdem kann ich mir keine Vorstellungen dazu machen, da die Erfahrungen anderer absolut gegensätzlich und Berichte undifferenziert sind
Meine Vorstellung von meinem Abenteuer als Supernurse
Ab ins Fremde. Spontan und offen bleiben, trotz notwendiger Vorsicht. Lernen und Erleben
Endlich angekommen
Wie war der Flug
Der Flug war grossartig. Ich konnte über drei Sitze liegen und so viel Schlaf nachholen, auf den ich in den Abschieds- und Vorbereitungstagen zuvor verzichtet hab. Ich bin mit Air France über Paris geflogen
Probleme bei der Einreise
Das Visum musste in Zürich noch ausgedruckt werden
Der Weg zum Treffpunkt
Durch die übersichtliche Ankunftshalle nach draussen ist der Weg gut ersichtlich.
Wie wurde ich aufgenommen
Als weisse Frau allein in der Dämmerung vor dem Flughafen war ich etwas überfordert. Taxifahrer und Verkäufer strömten auf mich zu. Umso besser, dass Maurice schon da war und mich professionell und herzlich unter seine Fittiche genommen hat
Angekommen bei Angela, eine lang erprobte und sehr nette Gastmutter, die versteht, dass man sich selbst erstmal wieder finden muss in der Fremde, konnte ich die drei Einführungstage sehr geniessen.
Am 4. Tag ging es dann los nach Esikoma. Elf Stunden mit dem Bus durch den Westen und während dessen viel Kommunikation mit der Partnerorganisation von Supernurse und Gladys, meiner zukünftigen Gastmutter. In Bumala führt der letzte Abschnitt über tonige Strassen via Motorrad.
Metty lebt ebenfalls seit einer Woche bei Gladys in Esikoma. Sie schaut auf die Kinder und unterstützt mich, weil Gladys als einzige Ärztin und Inhaberin des Krankenhauses praktisch 24/7 im Dienst vor Ort ist.
Die Menschen in Esikoma sind sehr offen und freuen sich mehrheitlich über die Fremde im Dorf. Mit ein paar Worten auf Kisuahili kann man auch die Misstrauischen zum lächeln bringen.
Zu Hause und bei der Arbeit wird viel gelacht, Musik geteilt, Kultur gezeigt und offen über die verschiedenen Lebenswelten geredet. Auch wenn vieles unverständlich ist, wird nicht geurteilt, sondern gestaunt. Der einfachste Unterschied beginnt beim Essen und der Musik (inkl. Tanzstil). Aber auch mein eigenes Lebenskonstrukt stösst teilweise auf viel Unverständnis, aber auch grosse Akzeptanz. Eine ungläubige Frau, die keine Kinder will, obwohl sie mit ihnen gerne spielt und nicht heiratet, obwohl in einer glücklichen Beziehung, verwirrt sie genauso wie mich, wenn ich ihre Lebensgeschichten und -umstände erfahre. Was verbindet ist die absolute Bereitschaft Freude zu erleben und gegenseitiger Respekt. In schweren Zeiten führt auch ein schlechter Witz zu kollektivem Gelächter.
Mein Zuhause
Am besten gefällt mir
Der Sternenhimmel, das Abgelegene und Einfache, die Tiere, die Menschen
Weniger gefällt mir
Die Kakerlaken auf dem Plumpsklo wenns dunkel wird.
Einige Mitmenschen haben zu hohe Erwartungen an mich und meine Grosszügigkeit, weil sie meine persönliche Lebenswelt in der Schweiz nicht nachvollziehen können.
Beschreibung der Gastfamilie
Gladys hat fünf Kinder. Drei von ihnen durfte ich kennenlernen. Die beiden Jüngsten sind rasch warm geworden mit mir. Mit Metty verbringe ich die Abende, sie kocht sehr gut und wir haben viel auszutauschen. Wenn Gladys zu Hause ist, zeigt sie sich als sehr offene, ausgelassene Frau, bei der Arbeit wird sie von allen passender Weise Madame genannt. Eine starke, liebevolle, lustige Person, die grossen Respekt verdient und sehr viel aussergewöhnliches zu erzählen hat und die Welt ein Stück besser macht.
Mein Arbeitsplatz
Das finde ich toll an meinem Arbeitsplatz
Das Krankenhaus besteht seit drei Monaten, die Lizenzen sind noch nicht bezahlt. Es ist eine Ungewissheit im ganzen Team zu spüren, aber die Menschen sind grossartig und machen auch einen Lazyday, mit wenigen Patienten, zu einem freudigen Tag. Vom Reinigungs- und Küchendienst, über Laborarbeit und Apothekerwissen, bis hin zum diagnostizierenden Pfleger, der sich auch mal mit der Ärztin austauscht, kann ich mich einbringen, aber vorallem viel mitnehmen.
Das fehlt mir an meinem Arbeitsplatz
Material fehlt an allen Ecken und Enden. Die Finanzierung ist schwer und medizinische Spenden aus dänischen Spitälern sind abrupt abgebrochen. Statt Stauschläuche werden Gummihandschuhe benutzt und die Laborantin hat lediglich ein Mikroskop für differenzierte Analysen.
Beschreibung des Teams
Die Arbeitskollegen machen den Tag. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie meist mit geringsten Mitteln die notwendige Hilfe leisten können. Die PflegerInnen haben wegen Ärztemangel ein sehr breites Wissen, diagnostizieren und verschreiben Medikamente, bringen Kinder zur Welt und machen Kontrollen. Die Ausdauer und Hingabe ist bemerkenswert. Die Laborantin, wie auch der Apotheker zeigen Berufsstolz und erklären gerne ihre Arbeit.
Die Ärztin ist aktuell 24/7 eingebunden, da sie in ihrer Funktion, ebenfalls die einzige, für alles verantwortlich ist.
Meine Freizeit
Am liebsten mache ich
Ich spiele am liebsten mit den Kindern. Die Kenianer freuen sich stets über Plaudereien. Am Samstag fahr ich für kleine Besorgungen gerne ins nächst grössere Dorf auf den Markt. Das Alltagsleben zeigt mir jedoch viel mehr, als die kleinen Ausflüge.
Die besten Sehenswürdigkeiten sind
Das Village ist sehenswürdiger als jeder Wolkenkratzer.
Mobil bin ich durch
Zu Fuss und mit Pikidrivern. Die Motoraddfahrer kreuzen meine Wege oder haben "Taxistationen". Die Preise müssen stets zuvor verhandeöt werden. Als Musungu bezahlt man immer etwas mehr, sollte sich aber nicht über den Tisch ziehen lassen. Also zu allererst bei den Einheimischen nach den Preisen fragen, um danach zu handeln
Für grössere Reisen zwischen den Projekten reise ich mit dem Bus. Hier ist zu sagen, dass die beworbene Luxusvariante genauso ohne WLan, Klimaanlage und Strom unterwegs ist wie die günstige Option. Wichtig ist nur eine anerkannte Linie zu nutzen, um die Sicherheit gewährleisten zu können
Internet habe ich am besten in
Das Internet läuft im Village von 4g+ bis gar nicht. WLan fehlanzeige. Bundles sind für Europäer günstig zu kaufen, so helfe ich auch gerne mal mit nem Hotspot aus. Das beste Internet gibt es also bei mir.
Die beste Bar ist
Nicht vorhanden
Die beste Bademöglichkeit ist
Ich kühle mich ab mit einer kühlen Cola und kaltem Waschen.
Bei Ahero gibt es drei Pools und den Victorialake zum baden.
Das beste Essen gibt es bei
der Gastfamilie, von Metty gekocht
Ich bin eine Supernurse weil
Meine Tätigkeiten
Tatsächlich war meine professionelle Qualifikation etwas mager im Vergleich zu den kenianischen Kollegen. Ausserdem ist das Material so limitiert, dass ich mit meinem europäischen Standart hin und wieder an der Hygiene verzweifelt bin. Sie arbeiten mit dem was sie haben und machen das Beste daraus.
Mit meiner Offenheit für die Menschen und grossem Interesse an ihrer Kultur und Lebenswelt konnte ich viel Freude und Spass einbringen. Ich habe zugehört und neugierig gelernt, ich habe geputzt, gekocht und überall Unterstützt, wo eine helfende Hand nützlich war. Am Feierabend war es dann die Kinderbetreuung und Hausaufgabenhilfe.
Offen bleiben, respektvoll sein, sich selbst immer wieder reflektieren und Grenzen setzen. Ein Drahtseilakt, der fordert und Spass macht.
Meine Reise endet
Mein Fazit
Die Erwartung, eine ganz andere Lebenswelt und Kultur zu erfahren wurde absolut erfüllt. Ich bin praktisch unwissend, mit sehr grossem Respekt und Neugierde, ins kalte Wasser gesprungen und es hat mich in meinem Wesen bestärkt und mutiger gemacht.
Was nehme ich alles mit nach Hause
Die Wahl zu haben ist ein Privileg. Ich darf Entscheidungen treffen und Optionen abwägen.
Für die Familie habe ich in einem kleinen lokalen Souveniershop Holztiere gekauft. Diese werden im Hinterhof von den Einheimischen geschnitzt und der Ertrag geht direkt an die Gemeinde.
Wie war die Realität im Bezug auf die Vorstellungen
Das Arbeitsmaterial war noch karger als erwartet. Ich habe auch erwartet, dass meine professionelle Unterstützung stärker gebraucht würde. Stattdessen habe ich rund herun anpacken und lernen dürfen
Positiv war
Die Arbeitsmotivation vieler Menschen und die Freude der Einheimischen über mein Interesse. Die Freude an Diversität.
Negativ war
Ich konnte mir das Leben in einem Dorf im kenianischen Westen nicht vorstellen. Genauso wenig konnten sich die Einheimischen mein Leben nicht vorstellen. Auch nach vielen Erklärungen und Beschreibungen konnten sich die Menschen nichts unter meinem Alltag vorstellen. So habe ich mich von Zeit zu Zeit sehr fremd und unverstanden gefühlt.
Supernurse
Freyastrasse 14
8004 Zürich
Temporär in der Pflege arbeiten
Geniesse maximale Freiheiten, eine riesige Flexibilität, kostenlose Weiterbildungen, unbegrenzter unbezahlter Urlaub und die beste Betreuung dank dem Team und den temporären Arbeitsmodellen in der Pflege von der ALL - Personal AG.