Annina
Kenia
02.03.2023 - 30.03.2023
Meine Reise beginnt
Meine Reise
Ich und mein Freund Julian machen uns am 02.03.23 auf den Weg nach Kenia, um dort in zwei Hilfsprojekten mitarbeiten und unterstützen zu können. Wir haben uns für das medical camp und für das Schulprojekt angemeldet. Ich selbst bin Pflegefachfrau und Hebamme, mein Freund kommt ursprünglich aus dem Büro und hatte viel mit Versicherungen und Risikomanagement zu tun. Aber nach Aussagen der Organisatoren dieses Projekt kann er problemlos auch in beide Projekte mitkommen und mitwirken :-) Es gäbe für alle eine Arbeit.
Mein Auftrag
Ich möchte als Supernurse einen Austausch zwischen den beiden Kulturen ermöglichen. Ob fachspezifisch, zwischenmenschlich, strategisch in der Institution, strukturell in der Institution oder eben wie gesagt kulturell. Ich freue mich sehr auf den Austausch und denke, dass ich vieles lernen werde für mein Leben in diesem Austausch. Ich wünsche mir von diesem Projekt, dass ein gegenseitiger Erfahrungsbericht- und Lernaustausch stattfinden kann.
Abflughafen
Zürich
Zielflughafen
Nairobi
Papiere, die ich beantragen musste
Single entry visa; https://evisa.go.ke/evisa.html
Covid Zertifikat (mind. 2 Impfungen oder negativen PCR Test 72h vor Abflug)
Impfungen, die ich brauche
Es gibt keine Impfung die Pflicht ist für eine Reise nach Kenia (Nairobi), jedoch werden einige Impfungen von diversen Quellen empfohlen. Empfohlen wird unter anderem die Gelbfieberimpfung, Tollwut (vor allem bei Besuchen von Safaris), Meningokokken, Hepatitis A&B, Tetanus, Diphtherie, Polio, Pertussis, Masern und Typhus.
Malaria kann nicht geimpft werden, Nairobi und alle Höhenlagen über 2500m gelten als geringes Risiko gebiet und die Malariaprophylaxe muss nicht zwingend eingenommen werden. Wenn jedoch eine Reise in tiefere Lagen oder an de Küste geplant wird, besteht ein hohes Risiko an Malaria zu erkranken und die Einnahme der Prophylaxe wird dringlich empfohlen. Julian und ich haben unsere Malariamedis dabei und werden diese 1x wöchentlich wie verschrieben einnehmen, egal wo wir uns befinden in Kenya.
Einreisebestimmungen
Um nach Kenia einreisen zu können, muss man mind. 2 Wochen vor Abflug ein Visa beantragen, dies kann über den oben eingefügten Link unter der Rubrik "Papiere die ich beantragen musste" online beantragt werden. Weiter wird bei der Einreise einen negativen COVID PCR Test verlangt oder mind. 2 Covid Impfungen müssen nachgewiesen werden können.
Was war mir wichtig, vor der Reise zu erledigen
Was ich am wichtigsten fand zu erledigen, war die Organisation des Flugtickets, des Visas und das Informieren über die Einreisebestimmungen allgemein, wie auch das Informieren über die Impfvorschriften. Somit wäre nämlich das ganze Formelle geregelt und es kann hoffentlich diesbezüglich nichts mehr schief gehen ;-) Da wir beide aktuell in keinem Besitz einer Wohnung sind und diese bereits vor anderen Reisen die wir zur Zeit unternommen haben abgegeben haben, war für uns dies kein Punkt mehr auf der To do Liste. Sondern eher eine Wohnung zu finden, für den Zeitpunkt der Rückkehr in die Schweiz.
Weiter fragte ich auf Abteilungen, auf welchen ich als Supernurse unterwegs war nach, ob gegebenenfalls Material vorhanden ist, welches in der Schweiz nicht wiederverwendet werden kann, jedoch funktional noch zu gebrauchen wäre. Ich sammele dies und werde es mit nach Kenia nehmen, wo es sicher Gebrauch finden wird.
Und zu guter letzt geht es mir darum mich auch mental auf das grosse Abenteuer vorzubereiten. Da bin/war ch rege im Austausch, mit Menschen die solch ein Hilfsprojekt schon einmal unternommen haben, schaue Videos, lese über solche Volunteereinsätze und klimatisiere mich so der andern Kultur schonmal mental an :-)
Was ich im Koffer habe
Ich habe sicher meine eigenen Kleider eingepackt, Sonnenschutz, dann die Malariamedis, Medis gegen Durchfall (falls uns doch mal etwas erwischt sind wir gerüstet ;-) ), dann habe ich Kleider gesammelt in der Schweiz, welche nicht mehr gebraucht werden und bringe diese mit nach Kenya. Dann haben wir für natürlich die Bestellung von Jasper dabei, Ovo - Crunchy für ihn und seine Kinder. Und für unsere Gastfamilie haben wir Schweizer Alpenkräutertee dabei und trotz den Zahnverhältnissen die in Afrika herrschen Toblerone gekauft. Wir haben uns dies länger überlegt, jedoch ist leider die Schweizer Schoggi im Ausland sehr beliebt. Julian wollte noch Zahnbürsten mitbringen, aber ich habe gefunden, dass wir dies nicht machen können (haha, wahrscheinlich mein Schweizer denken ;-) )
Worauf freue ich mich
Ich freue mich riesig auf die Menschen die ich dort kennenlernen werde, auf meine Gastfamilie und auf alle Erlebnisse und Erfahrungsaustausche die ich machen werde. Ich freue mich einen meiner Lebensträume zu erfüllen, in einem Hilfsprojekt in Afrika teilnehmen zu können.
Wovor habe ich Angst
Am meisten Respekt habe ich vor den Patientensituationen die ich antreffen werde und den Ressourcen die mir zur Verfügung stehen um die Situation handeln zu können. Mir ist sehr bewusst, dass wir in der Schweiz einen hohen Standard im Gesundheitswesen haben und der Horizont der Medizin in der Schweiz sehr weitläufig ist. Zu Wissen, dass der Medizin in Kenia Grenzen gesetzt sind und sicherlich die Grenzen der Medizin akzeptiert werden müssen und die Kosequenzen mit zu erleben, im Wissen an einem anderen Ort auf dieser Welt wie zum Beispiel in der Schweiz könnte anders gehandelt werden, weil ,mehr Ressourcen jeglicher Art vorhanden sind, bereitet mir Respekt. Aber nichts desto trotz, denke ich, kann ich in diesen Situationen viel lernen und mitnehmen.
Meine Vorstellung von meinem Abenteuer als Supernurse
Ich stelle mir vor, dass ich vor dem Abflug nach Nairobi ziemlich nervös sein werde, zum einen weil es mein erstes Hilfsprojekt ist, welches ich besuche und nicht genau weiss, was wirklich auf mich zukommt. Und zum andern bin ich natürlich nervös vor dem langen Flug, ich mag es gar nicht zu fliegen. Und trotzdem habe ich diese Hürde schon mehrmals überwunden, um mir Wünsche oder Träume zu erfüllen :-) Der Ertrag von diesem Abenteuer als Supernurse wird sicher grösser sein als die paar Stunden im Flugzeug zu sitzen - das ist garantiert ;-) Wenn ich dann angekommen bin, meine Gastfamilie kennengelernt habe und weiss wo ich arbeiten werde, schwindet die Nervosität sicherlich. Ich stelle mir die Zeit bei und mit der Gastfamilie sehr herzlich und fröhlich vor, darauf freue ich mich auch sehr. Dann wird sicher von Montag - Freitag gearbeitet. Den Arbeitsalltag und die allgemeine Situation in einem medical camp oder auch in einer Schule in Kenia vorzustellen, fällt mir schwierig, ich möchte nicht zu viel hinein interpretieren und mich auch überraschen lassen. Was ich mir vorstelle bzgl. dem Arbeiten ist sicher, dass es sehr spannend, lernreich und herausfordernd sein wird. Auch stelle ich mir vor, dass ich meinen Job, aus einer ganz andern Perspektive zu betrachten lerne. Dann stelle ich mir natürlich auch meine Freizeitpläne vor.
Endlich angekommen
Wie war der Flug
Wir sind mit der Air France geflogen. Der erste Zwischenstopp war in Paris und von Paris ging es dann nach Nairobi. Wir hatten leider bereits beim Abflug in Paris 1 Stunde Verspätung und somit kamen wir dementsprechend zu spät in Nairobi an. Der Flug dauerte geplant 8 Stunden. Es hat beim Umsteigen alles gut geklappt und sogar unser Gepäck ist angekommen :-) Das war eine Sorge die wir hatten, weil wir keinen Direktflug hatten. Ich mag das Fliegen nicht sehr gerne und bin jedesmal auf Nadeln, bis ich wieder festen Boden unter mir habe, jedoch habe ich mittlerweile meine Strategien, wie ich die Zeit im Flugzeug hinter mich bringen kann. Ich muss aber sagen, der Flug nach Nairobi war sehr angenehm :-)
Probleme bei der Einreise
Wir hatten glücklicherweise keine Schwierigkeiten bei der Einreise. Als wir in Nairobi aus dem Flieger gestiegen sind, mussten wir als erstes durch die Passkontrolle, dafür könnt ihr mindestens 1 Stunde einrechnen. Es braucht nicht so lange für die Kontrolle, jedoch hatte es so viele Menschen die durch die Passkontrolle mussten und somit standen wir sehr lange an. Die Kontrolle selbst verlief problemlos und effizient. Wichtig zum bereithalten: eVisa und Pass. Und vor der Passkontrolle wird das Covid - Zertifikat geprüft.
Der Weg zum Treffpunkt
Der Weg zum Treffpunkt der Kontaktperson kann nicht verfehlt werden, man läuft automatisch dahin. Auf dem Weg bekommst du sicher noch x Taxis angeboten, welche mit einem Lächeln und dankend abgelehnt werden können. Wir haben Morris (unser Fahrer sehr gut gefunden, er stand da mit der Tafel und darauf standen unsere Namen. Somit waren wir sicher, dass dies unser Fahrer ist. Der arme musste ca. 2 Stunden auf uns warten, wegen der Verspätung und dem langen Anstehen bei der Passkontrolle.
Wie wurde ich aufgenommen
Wir wurden von Morris sehr herzlich empfangen, er hiess uns mehrmals in Nairobi willkommen und erklärte uns, dass er uns zu unserer Gastfamilie fahrt. Die Fahrt zu der Gastfamilie dauerte ca. 30 -40 Minuten. Als wir bei dem zu Hause der Gastfamilie ankamen, machte uns eine sehr herzliche Frau die Tür auf und schloss uns gleich in die Arme. Alice ist unsere Gastmutter hier in Nairobi und kümmert sich seit der ersten Begegnung um unser Wohlbefinden. Wir fühlten uns von Anfang an sehr willkommen und konnten sehr angenehm ankommen. Da wir so spät Abends/Nachts angekommen sind, tranken wir noch einen Tee zusammen mit Alice und gingen danach gleich schlafen.
Am nächsten Tag wurden wird auch bei der Partnerorganisation im Büro sehr herzlich empfangen und es wurde dafür gesorgt, dass es uns gut geht. Wir bekamen den ganzen Tag viele Informationen über die Projekte, über den Aufenthalt in Kenya, über die Gastfamilie etc. Es war sehr anstrengend aber sehr hilfreich für uns. Und am Abend durften wir unsere erste Matatu - Fahrt erleben ;-) Das muss man wirklich erlebt haben ;-)
Mein Zuhause
Am besten gefällt mir
Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich bei einer Gastfamilie wohne, welche fliessend Wasser hat und auch Storm. Denn dies ist hier in Kenya keine Selbstverständlichkeit. Aber am besten gefällt mir die Herzlichkeit der Gastfamilie. Wir wohnen hier mit Alice und deren zwei Söhnen Willy und Steven. Alle drei sind sehr um unser Wohlbefinden bemüht. Dann leben hier noch einige Waisenkinder, welche von Alice aufgenommen wurden, sie scheinen zu Beginn noch sehr scheu zu sein, aber auch sie sind sehr höflich und begrüssen uns immer freundlich. Und ab uns zu sind die Enkelkinder vor Ort und besuchen die Familie. Mit ihnen kann man gut Fussball spielen :-)
Was ich auch sehr schätze ist der Eingangsbereich des Hauses, da stehen mehrere Sofas und ist der allgemeine Aufenthalts- und Essraum. Da kann man sitzen wenn man will und trifft sicher immer jemand anderes an und kann sich austauschen. Es gibt auch noch andere Volunteers hier, mit welchen man sich auch immer wieder austauschen kann.
Wir leben in Nairobi selbst in einem Quartier. Dieses wird Tag- und Nacht bewacht und ist durch ein grosses Tor von der Hauptstrasse abgetrennt, dies vermittelt Sicherheit. Das Quartier scheint sehr friedlich zu sein und die Menschen hier winken uns immer wenn sie uns sehen.
Weniger gefällt mir
Auf den grösseren Strassen ausserhalb von unserem Quartier herrscht viel Hektik, Lärm und es sind immer sehr viele Menschen auf der Strasse. An diesen Trubel muss ich mich noch etwas gewöhnen. Ich persönlich bin nämlich nicht jemand, der viel Trubel mag.
Im allgemeinen befinde ich mich immer noch etwas im Kulturschock, natürlich herrschen hier ganz andere Lebensumstände. Die Gastfamilie gehört zwar nicht zu den ärmsten der Armen, aber auch sie müssen sich ihr Geld einteilen und schauen wie sie alle Waisenkinder und eigenen Kinder und Volunteers versorgen können. Natürlich habe ich mir dies etwa so vorgestellt, wie ich es angetroffen habe, aber ich denke die Vorstellung unterscheidet sich nochmals sehr vom realitätsnahen Erleben.
Ich kann nicht sagen, etwas gefällt mir weniger, es sind einfach total andere Lebensumstände die hier herrschen. Und ich finde es toll, dies nun mal erleben zu können. Ich denke es ist eine gut Erfahrung für jeden, welcher aus einem wohlhabenden Land kommt. Zu sehen wie es anderen Menschen auf dieser Welt ergeht, lernt einem wieder mehr dankbar zu sein, für das was man selbst hat.
Beschreibung der Gastfamilie
Wenn ich meine Gastfamilie mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es "Herzlichkeit". Wir wurden seit der ersten Begegnung mit unserer Gastmutter von Herzlichkeit getroffen. Sie und ihre Söhne kümmern sich sehr um uns. Und was sicher auch nicht zu kurz kommt hier, das Essen. Wir werden jeden Tag bekocht, Hilfe wollen sie meistens keine Annehmen. Sie kochen immer sehr viel und dementsprechend viel "müssen" wir essen ;-) Sie meinen es sehr gut. Als wir am 2 Tag wieder so viel zum Essen zum Frühstück erhielten, mussten wir Alice anständig sagen, dass wir uns nicht gewohnt sind so viel zu essen. Mittlerweile fragt sie uns wie viel Brot zum Frühstück wir essen mögen ;-)
Es ist ein lockeres Zusammenleben hier in der Gastfamilie, ich mag es :-) Auch mag ich es, dass hier so viele Menschen leben, egal ob Erwachsene oder Kinder. Ich komme selbst ja auch aus einer Grossfamilie und bin mir dies daher gewohnt. Was ich mir nicht gewohnt bin, so wenig bis gar nichts im Haushalt mitzuhelfen. Aber dies wird wohl dem kulturellen Unterschied zuzuschreiben sein. An einem Abend waren die Enkel von Alice (Gastmutter) hier und haben in der Wohnung Fussball gespielt, wir haben dann mit ihnen mitgespielt, es war so herzig und lustig mit diesen Jungs zu spielen. Ich würde sagen, in diesem Haushalt lernt man immer wieder neue Menschen kennen :-)
Es gibt auch immer wieder etwas seltsame Situationen, die wir in unserer Kultur nicht gewohnt sind. Die Menschen hier haben wenig Struktur und sind sehr spontan und kommunizieren die Pläne (wenn überhaupt Pläne vorhanden sind) nicht immer transparent. So kommt es manchmal vor, dass wir nicht genau wissen wie ein Tag abläuft oder wann es Abendessen gibt oder wer zu Hause ist etc. Aber dies ist ja auch nicht das wichtigste, ich denke es liegt vor allem auch daran, dass ich eine Person bin, welche gerne Pläne und Klarheit hat.
Mein Arbeitsplatz
Das finde ich toll an meinem Arbeitsplatz
Am tollsten am Arbeitsplatz finde ich die Menschen die dort arbeiten. Sie sind sehr freundlich und heissen mich sehr willkommen. Sie sind daran interessiert, dass ich etwas von ihnen und ihrem Arbeitsalltag lernen kann. Sie bemühen sich sehr um mein Wohlbefinden und zeigen sich jeweils sehr erfreut mich wieder zu sehen :-) Was ich sehr bewundernswert finde, dass sie mit wenig Materialien den Spital Alltag meistern und sich jeweils zu helfen wissen und improvisieren. Und am tollsten an ihrem System ist, dass sie die Patientendaten teils elektronisch erfassen, bearbeiten und abschliessen können. Sie haben zwar schon auch das Kardex, welches vor allem auf Station gebraucht wird. Aber im Konsultationsraum, können sie die Patientendaten elektronisch abrufen. Auch haben sie ein Telefonsystem im ganzen Spital, somit können sie sich von einer zur andern Station anrufen.
Für mich zum arbeiten ist jeweils der Mittwoch der spannendste Tag. Denn am Mittwoch werden jegliche Kinder gegen Polio, Rotavirus, Diphtherie, Masern und Röteln, Hepatitis B, Pneumokokken und Gelbfieber geimpft und da kann ich fleissig mithelfen.
Das fehlt mir an meinem Arbeitsplatz
Mir persönlich an meinem Arbeitsplatz fehlt die gewisse Struktur die ich von der Schweiz in meinem Arbeitsalltag gewohnt bin. Häufig arbeiten sie hier nach ihrem befinden und wonach ihnen gerade ist und natürlich immer pole pole (langsam langsam) ;-) Es wird eher weniger als zu viel gearbeitet, jedoch immer sehr für das Wohl der Patienten gesorgt. Teilweise würde ich gerne mehr Tätigkeiten übernehmen oder mich "hilfreicher" fühlen, aber es ist nicht immer gleich viel Arbeit zu tun und ich denke sie wollen mich schonen und mir nicht zu viel zumuten. Und sie haben vor allem Freude, wenn sie mir zeigen können, wie ihr Arbeitsalltag abläuft und wie sie diesen meistern.
Generell materiell gesehen, ist mir aufgefallen, dass vor allem die Basis an Ausstattung im Spital fehlt. Es fehlt an Seife um die Hände zu waschen und es fehlt an Desinfektionsmittel. Dann geht es weiter mit fehlenden Verbandsmaterialien, Stauschlauch für die Blutentnahme, Desinfektionsmittel zum desinfizieren der Punktionsstelle. Auch fehlt es an Putzmittel, häufig werden die Nachttische mit Wasser gereinigt. Die Betten werden selten bis gar nicht gereinigt, nachdem der Patient das Spital verlassen hat. Die einzigen Geräte, die sie zur Diagnostik haben ist ein Stethoskop, ein Pinard, Blutentnahmeröhrchen, Mikroskopund ein kleiner Ultraschall.
Und was auch sehr knapp ist sind Kugelschreiber. Jeder Mitarbeiter hat seinen eigenen Kugelschreiber, welchen er behütet wie sein wertvollsten Schatz. Als wie zu lesen ist, fehlt es wirklich an den Basics und dies nur weil kein Geld vorhanden ist, um diese Dinge beschaffen zu können.
Beschreibung des Teams
Das Team besteht aus 5 Krankenschwestern, 5 Ärzten, 3 Officer Nurses (vergleichbar mit einer APN), 3 Pharmazeuten und 4 Receptionisten. Das Team ist sehr aufgestellt und freundlich und meistens für einen guten Spruch zu haben. Sie verstehen sich alle gut untereinander und das macht die gute Stimmung bei der Arbeit aus. Sie haben sehr Freude, dass ich bei ihnen helfe und sind sehr herzlich zu mir und zeigen sich sehr interessiert, wie es in meinem Heimatland in einem Spital läuft. Und was sie auch ausmacht, die Herzlichkeit und ihre extreme Hilfsbereitschaft.
Meine Freizeit
Am liebsten mache ich
In meiner Freizeit bin ich am liebsten irgendwo in Kenya unterwegs, ich erkunde gerne das Land wo ich mich gerne befinde. Somit haben wir uns einige To do`s ausgesucht und werden diese jeweils an den freien Tagen planen. Zum einen waren wir im Amboselinationalpark. Dieser ist bekannt für die grossen Elefanten und den Blick auf den Kilimanjaro. Es gibt natürlich auch viele andere Tiere in diesem Nationalpark. Ich würde empfehlen dies nur einen Tag zu planen, dies reicht für die Grösse des Nationalparks völlig aus. Für den Masai Mara Nationalpark haben wir 3 Tage geplant und es war grossartig! Ich würde jedem empfehlen diese Safari zu planen :-) Dann haben wir das Griaffe - Center besucht, ich finde es zu touristisch und es hat sehr viele Menschen dort, daher würde ich nicht ein zweites mal gehen, jedoch dies ist immer sehr individuell. Was auch ein super Ort zum besuchen ist, wenn man gerne afrikanische Märkte mag, den Massai Market, jedoch sollte man Übung im verhandeln haben ;-) Und cool zu sehen ist auch der KCC Tower :-)
Die besten Sehenswürdigkeiten sind
- KCC Tower
- Giraffe - Center
- Massai Market
- Uptown und Downtown
- Museum über die Geschichte von Kenia
- Bomas of Kenya
- Amboselinationalpark (bekannt für die Elefanten und den Blick auf den Kilimanjaro bei gutem Wetter, da reicht jedoch 1 Tag Safari aus)
-Masai Mara Nationalpark (3 Tage Safari ausreichend)
- Karura - Forest
- Kilifi --> unbedingt eine Segeltour buchen 😃
Mobil bin ich durch
Wir sind einmal mit einem Matatu - Bus gefahren, seither nicht mehr ;-) Es war eine coole Erfahrung, jedoch finde ich es sehr kompliziert, wenn man sich in Nairobi nicht auskennt den richtigen Bus zu erwischen. Daher haben wir uns entschieden mit Uber oder Bolt unterwegs zu sein. Ist zwar etwas teurer, jedoch viel angenehmer. Es ist super einfach mit der App zu bestellen und zu bedienen und die meisten Fahrer sind super und bringen dich sicher durch den crazy Verkehr von Nairobi.
Internet habe ich am besten in
Mit meinem mobilen Daten ;-) Zu Hause haben wir Internet, jedoch ist es meistens überlastet ;-) Wir haben uns direkt am zweiten Tag eine kenianische SIM - Karte gekauft und haben ein Datenvolumen dazu gekauft. Dies funktioniert wunderbar, dies würde ich sofort weiterempfehlen. Denn auch unterwegs, brauche ich immer wieder Internet, nur schon um ein Bolt zu bestellen.
Die beste Bar ist
Wir waren aus zeitlichen Gründen leider nie da, aber wir haben uns sagen lassen, dass die Harry Taverne sich gut eignet für ein gutes Feierabendbier.
Die beste Bademöglichkeit ist
in der Dusche ;-) Wir haben uns nun doch noch entschieden ans Meer zu fahren, bevor wir wieder zurück in die Schweiz kehren 😀 Wir fahren mit dem Nachtbus von Nairobi nach Kilifi ans Meer, dort soll es sehr schön sein. Wir haben das Ticket mit einem VIP Sessel für 2200 kh gekauft pro Weg, die Buscompany heisst Mash Poa Bus. Wir fahren Abends um 19:00 Uhr ab und werden am Morgen um 05:00 Uhr ankommen. Wir konnten erstaunlich viel schlafen in unserem VIP - Sessel 😛 In Kilifi haben wir die Baobab Sea Lodge gebucht, dies ist ein Hotel. Wir fanden es gut, alle waren sehr freundlich. Das Essen war eher teuer und immer eta das gleiche. Wir sind an einem Abend in das Distant relatives Hostel, das scheint sehr toll zu sein. Das nächste Mal in Kenya buchen wir da🙂 Die Strände sind wie im Bilderbuch, weiss und das Meer türkis, da kann man sich also gut abkühlen.
Das beste Essen gibt es bei
- Karura Forest Cafe
- Mercado - mexican kitchen
- Ngong Hills Hotel
Alle diese Restaurants sind eher teuer für Nairobi, aber das Essen schmeckt 1A und ist eine super gute Abwechslung zum täglichen Reis, Ugali, Chapati 😉 Obwohl ich sagen muss, Chapatis sind wirklich lecker und mag ich am meisten von allen Spezialitäten hier.
Ich bin eine Supernurse weil
Meine Tätigkeiten
Ich bin Supernurse weil ich gerne meine Hilfe und meine Ressourcen da einsetze wo sie am meisten gebraucht werden.
Ich durfte einen grossen Einblick in das Gesundheitssystem hier in Nairobi erhalten, in einen Spital, welcher Menschen auch behandelt, wenn sie kein Geld haben.
Ich habe einen Einblick bekommen, wie man den Pflegealltag mit minimalen Materialressourcen meistern kann und wie man sich zu helfen weiss, wenn etwas fehlt. Ich lernte Kinder zu impfen und lernte in welchem Alter welcher Impfstoff appliziert wurde.
Ich lernte ein anderes System in einem Spital kennen.
Ich lernte wie eine afrikanische Geburt abläuft.
Ich lernte wie man Malaria behandelt.
Ich erhielt einen Einblick, wie Laborproben in Afrika ausgewertet werden.
Ich lernte wie Kinder mit einer Pneumonie behandelt werden.
Ich lernte afrikanische Schwangerenbetreuung.
Ich lernte viel Herzlichkeit und bewundernswerte Menschen kennen, die jeden Tag ihr bestes geben um anderen Menschen zu helfen und unermüdlich Hoffnung in eine bessere Zukunft schöpfen.
Meine Reise endet
Mein Fazit
Ich kann nicht klar sagen, dass meine Erwartungen erfüllt worden sind oder nicht. Meine primäre Erwartung war es, mir den Wunsch zu erfüllen in einem Spital zu arbeiten in Afrika und diese Erwartung hat sich ganz klar erfüllt. Weiter war die Erwartung, dieses Abenteuer mit allen Ecken und Kanten zu erleben und auch dies hat sich erfüllt. Es gab Tage, da hatte ich mehr Mühe all diese Eindrücke zu verarbeiten und es gab Tage, da ging alles sehr gut und ich kam mit all dem Erlebten gut klar. Ich kann sagen, man gewöhnt sich an alles. Ich weiss noch, als ich ankam und den Lebensstandard hier sah, dachte ich wie soll ich das schaffen. Nach ein paar Tagen bereits war es schon fast normal und alles war tiptop 😊
Ich habe mir vorgestellt oder erwartet, dass ich eine zusätzliche Arbeitskraft hier sein werde und die Locals unterstützen kann, egal ob im Arbeitsalltag, im Wissensmanagement oder in sonstigen präsenten Themen. Dies hat sich bedingt erfüllt, was für mich im Nachhinein aber auch mehr nachvollziehbar ist warum. Ich arbeitete meistens zu zweit und erledigte Tätigkeiten unter Supervision. Ich arbeitete nie alleine. In diesem Sinne, konnte ich die Locals nicht wirklich in deren Arbeit entlasten, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Jedoch macht es auch Sinn für diese Zeitspanne die ich hier war, denn ich kannte das System nicht, die Struktur im Alltag, die Medikamente und die Verabreichungsrichtlinien etc. Somit ist es für mich nachvollziehbar dass meine Vorstellung nicht mit der Realität übereinstimmte. Auf die eine Seite bin ich auch froh, musste ich nicht gar so viel Verantwortung übernehmen musste, denn es sind wirklich andere Bedingungen hier. Auf die andere Seite hätte ich gerne mehr entlastet. Ich würde sagen, ich konnte einige Tätigkeiten übernehmen unter Supervision und einen Einblick in den Alltag erhalten, aber war in diesem Sinne keine grosse Entlastung in diesem Spital. Und dies hilft vielleicht anderen Supernurses die sich auf den Weg ins Abenteuer machen, sich etwas genauer vorstellen zu können, was sie erwartet. Empfehlen würde ich dieses Abenteuer jedem, es ist eine Erfahrung fürs Leben🙂 Und die Menschen hier haben grosse Freude wenn du kommst und sie dir ihr Land zeigen können.
Was nehme ich alles mit nach Hause
Ich nehme unglaublich viel Dankbarkeit mit nach Hause. Ich durfte einen Einblick in das Leben von verschiedenen Menschen hier in Kenia erleben. Diese Menschen waren meistens sehr arm, hatten gerade mal ein Dach über dem Kopf, kein Job, wenig bis kein Geld, Kinder und diese waren meistens noch krank, weil sie in dem Slum im "Schmutz" und "Staub" leben mussten. Ich lernte in dieser Zeit in Kenia, wie dankbar ich für die in meinen Augen kleinen Dinge in meinem Leben als gross anzusehen, wieder mehr dankbar zu sein was ich alles habe, dankbar zu sein, dass es mir so gut geht. Trotz allem waren es die freundlichsten, dankbarsten und hoffnungsvollsten Menschen die ich kennen lernte. Sie trugen immer ein Lachen im Gesicht, egal wie sehr das Leben sie herausforderte.
Ich durfte so viele berührende Begegnungen im Spital mit dem Team, wie auch mit den Patienten erleben, welche ich bestimmt als Erinnerung mitnehme. Und was ich hier vergessen werde, wie die Kinder im Slum wenn sie "Mzungu" (weisse Person auf Kiswahili) sahen Freude hatten, mich grüssten, winkten und fragen "how are you?".
Ich weiss nach diesem Aufenthalt unser Gesundheitssystem in der Schweiz umso mehr zu schätzen, wir haben alles, unserer Medizin sind kaum Grenzen gesetzt und wir sind top ausgerüstet. Manchmal merken wir nicht wie viel wir haben und sind verschwenderisch im Umgang mit z.B Materialien. Hingegen hier in Kenya, wird jeder Tropfen von einem Medikament benötigt, nichts wird weggeschmissen, im Alltag sind die Menschen kreativ und wissen sich zu helfen mit den Materialien die sie haben. Ich möchte versuchen, in der Schweiz noch bewusster mit den Materialien umzugehen.
Die Menschen im Spital hatten grosse Freude, dass ich bei ihnen war. Sie hatten Freude mir zu zeigen wie es bei ihnen im Spital läuft, sie schufteten meistens 7 Tage die Woche und niemand meckerte, das Wohl des Patienten stand im Zentrum. Sie waren immer freundlich und hilfsbreit, dies werde ich in meinen Erinnerungen speichern.
Als Dankeschön erhielt ich ein wunderschönes Bild von den Big 5 die in Afrika in den Nationalparks leben. Dies wurde mir übergeben vom Spitaldirektor, welcher sich ausdrücklich und mehrmals bei mir bedankte. Ich freute mich unglaublich über dieses Bild und werde diesem einen besonderen Platz in meiner neuer Wohnung in der Schweiz geben.
Ich könnte noch viel mer aufzählen was ich alles mitnehme an Erinnerungen, Erfahrungen, Souvenirs etc. Aber es wäre eine endlose Geschichte, es gibt so viel zu erzählen von diesem Aufenthalt und manchmal ist es auch echt schwer gewisse Situationen oder Erlebnisse in Worte zu fassen. Am besten du erlebst dieses Abenteuer selbst und machst dir dein eigenes Bild und schreibst deine eigene Geschichte ☺️
Wie war die Realität im Bezug auf die Vorstellungen
Ich stellte mir vor, dass ich in eine etwas grössere Arztpraxis komme, jedoch war es wirklich ein mehrstöckiges Haus in einem Slum mit 2 Stationen. Die Patientenzimmer bestanden aus einem grossen Raum und waren unterteilt mit verschiedenen Vorhängen, dies habe ich mir etwa so vorgestellt.
Ich sollte mir die Hygiene etwas besser vor, als ich sie tatsächlich vorfand. Es fehlte an Seife, Desinfektionsmittel etc. Und somit hatte die Hygiene in meinen Augen keinen grossen Stellenwert, weil es gar keine Möglichkeit dazu gab.
Was ich mir auch anders vorstellte, waren die Medikamentenresourcen, ich dachte es würde sicher an Medikamenten fehlen, jedoch dies war das einzige was sie wirklich genügend hatten, aber trotzdem sparsam damit umgingen.
Weiter stellte ich mir vor, dass sie für die verschiedenen Arbeitsgebiete die entsprechenden Fachpersonen hätten. Dies war auch anders, die Fachpersonen aus dem Spital, speziell die Pflegefachleute mussten Allrounder sein. Sie mussten Geburten leiten können, Erwachsende behandeln, Kinder behandeln und im OP assistieren. Sie haben also ein unglaublich breites Wissen, jedoch nicht immer sehr vertieft.
Positiv war
Sehr positiv beeindruckt hat mich der unermüdliche Einsatz der angestellten. Sie arbeiteten alle meistens 7 Tage die Woche und hatten einen Tag frei und machten weiter. Jeder kam Tag täglich zur Arbeit, auch wenn sie krank waren. Sie konnten es nicht mit sich vereinbaren, dass sie ihre Teamkollegen im Stich liessen. Was mich auch beeindruckte, dass jeder von den Mitarbeitenden sehr gut war im PVK legen, sogar bei den Kindern und Babys. Sie haben ihre eigene Technik und arbeiten vor allem mit dem Auge, aber sie trafen in den meisten Fällen.
Und natürlich beeindruckend war, dass sie mit so wenig Materialien sich im Alltag arrangieren können.
Der Teamspirit war toll und sie waren alle meistens für einen guten Spruch zu haben.
Negativ war
Was mir am meisten aufgefallen ist, dass wenig Struktur im Arbeitsalltag herrscht und jeder sich während der Arbeit anders verhält. Es gab Leute, die fingen an zu putzen und aufräumen, wenn nicht viel zu tun war und andere schliefen im "Stationsbüro", wenn nichts zu tun war. Es wurde häufig wie an vielen Orten hier nach dem Prinzip Pole Pole (langsam, langsam) gearbeitet. Im Nachhinein erfuhren wir dann auch von Locals, dass die Menschen in Kenya vor allem am Morgen arbeiten und am Nachmittag nicht mehr viel zu erwarten ist.
Häufig war wenig Arbeit am Nachmittag und teilweise auch am Morgen, dann war es einfach ein absitzen der Zeit für mich. Dies blieb mir in weniger guter Erinnerung. Aber das kann man halt nie wissen, wie viel Arbeit das ansteht. Und schlussendlich ist es auch wirklich fest in meiner Kultur verankert, dass arbeiten wirklich arbeiten heisst und man immer etwas zu tun findet.
Und was ich auch nicht sehr positiv wahrgenommen hatte, sind die Hygiene - Verhältnisse. Dies sehe ich vor allem als Problem für die Volunteers die kommen, denn somit ist der Schutz nicht vollumfänglich gewährt um Spital. Ich habe diesbezüglich begonnen mein eigenes Desinfektionsmittel mitzunehmen.
Supernurse
Freyastrasse 14
8004 Zürich
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